GLS-Bank: Debanking gegen linke Solidarität – Zeit zum Lautwerden!

Wenn soziale Banken antifaschistische Strukturen lahmlegen ist das ein Angriff auf uns alle. Werde jetzt aktiv!

Die GLS-Bank, lange als sozial-ökologische und solidarische Genossenschaftsbank gefeiert, hat mehreren linken Organisationen überraschend ihre Konten gekündigt – betroffen ist u.a. die Rote Hilfe e.V.

Die Rote Hilfe, mit rund 20.000 Mitgliedern die älteste und größte Solidaritätsorganisation der linken Szene in Deutschland, ist ohne Konten praktisch nicht mehr handlungsfähig. Ohne Bankverbindung kann sie keine Mitgliedsbeiträge einziehen, Spenden verwalten oder Prozesskosten übernehmen – Kern ihrer Arbeit. Zusätzlich meldet die Gruppe Anarchist Black Cross Dresden, dass ihr GLS-Konto ebenfalls fristlos beendet wurde.

Was steckt dahinter?

Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Kurz zuvor hatte die US-Regierung unter Donald Trump die sogenannte „Antifa Ost“ als „ausländische terroristische Vereinigung“ gelistet, obwohl es keine rechtliche Entsprechung im deutschen Recht gibt und die Bundesregierung diese Einschätzung nicht übernommen hat.

Rote-Hilfe-Vertretende sehen hier eine direkte Verbindung: Banken fürchten, wegen einer angeblichen Verbindung zu auf einer US-Sanktionsliste stehenden Gruppen ins Visier von Sanktionen zu geraten – und kündigen deshalb lieber vorsorglich linke Konten. Ein solcher Mechanismus würde faktisch US-Außenpolitik auf die deutsche Zivilgesellschaft übertragen, ohne demokratische Legitimation.

Warum ist das ein Angriff auf uns alle?

Viel zu lange wurde Debanking – also das gezielte Ausschließen bestimmter Personen oder Gruppen aus dem Finanzsystem als Randphänomen gesehen. Doch was hier passiert, ist mehr: Wenn selbst sozial-ökologisch orientierte Banken wie die GLS Bank bereit sind, linke Infrastruktur auszuschließen, dann ist es ein Angriff auf politische Vielfalt, Solidarität und demokratische Teilhabe. Gleichzeitig wird deutlich, wie abhängig wir von einem internationalen Finanzsystem sind, das von wenigen mächtigen Akteur*innen geprägt wird.

Die Kündigungen treffen nicht nur einzelne Vereine, sondern die gesamte linke Szene, weil sie Ressourcen und Handlungsfähigkeit angreift. Sie sind ein Weckruf.

Jetzt handeln: Fordere die GLS-Bank auf, die Konten wieder freizugeben

Wenn du dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen willst, kannst du jetzt aktiv werden. Fordere die GLS-Bank auf, die Kontokündigungen zurück zu nehmen. Du kannst hierfür das Mailformular der GLS-Bank verwenden und den Betreff „Beschwerde“ auswählen.

Unten findest du zwei Mailvorlagen — eine für GLS-Kund*innen und eine für Nicht-Kund*innen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Privatkund*in der GLS Bank protestiere ich entschieden gegen die Kündigung der Konten der Roten Hilfe e. V. und des Anarchist Black Cross Dresden. Wie unter anderem die taz berichtet, entziehen Sie damit legal arbeitenden zivilgesellschaftlichen Organisationen faktisch ihre finanzielle Existenzgrundlage.

Die im Raum stehenden pauschalen Hinweise auf „regulatorische Gründe“ sind weder nachvollziehbar noch ausreichend. Gerade von einer Bank, die sich öffentlich zu demokratischen, sozialen und zivilgesellschaftlichen Werten bekennt, erwarte ich Transparenz, Verhältnismäßigkeit und Haltung – nicht vorauseilenden Gehorsam gegenüber politischem Druck.

Ihr Vorgehen beschädigt massiv mein Vertrauen in die GLS-Bank. Wenn selbst etablierte zivilgesellschaftliche Organisationen ohne konkrete Begründung aus dem Bankensystem ausgeschlossen werden können, stellt sich für mich die Frage, wie sicher und verlässlich meine eigenen Konten hier sind.

Ich fordere Sie daher ausdrücklich auf, die Kontokündigung gegenüber der Roten Hilfe zurückzunehmen und öffentlich darzulegen, auf welcher Grundlage eine solche Entscheidung überhaupt getroffen wurde.

Sollte dies nicht geschehen, sehe ich mich gezwungen, ernsthaft zu prüfen, meine Bankverbindung zu einem Institut zu verlegen, das linke, solidarische Strukturen unterstützt anstatt sie zu sabotieren.

Mit nachdrücklichen Grüßen,

[Dein Name]

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich protestiere entschieden gegen die Kündigung der Konten der Roten Hilfe e. V. und des Anarchist Black Cross Dresden. Wie unter anderem die taz berichtet, entziehen Sie damit legal arbeitenden zivilgesellschaftlichen Organisationen faktisch ihre finanzielle Existenzgrundlage.

Die im Raum stehenden pauschalen Hinweise auf „regulatorische Gründe“ sind weder nachvollziehbar noch ausreichend. Gerade von einer Bank, die sich öffentlich zu demokratischen, sozialen und zivilgesellschaftlichen Werten bekennt, erwarte ich Transparenz, Verhältnismäßigkeit und Haltung – nicht vorauseilenden Gehorsam gegenüber politischem Druck.

Ich fordere Sie daher ausdrücklich auf, die Kontokündigung gegenüber der Roten Hilfe zurückzunehmen und öffentlich darzulegen, auf welcher Grundlage eine solche Entscheidung überhaupt getroffen wurde.

Mit nachdrücklichen Grüßen,

[Dein Name]

Quellen und weitere Links

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