Online Vortrag von Phyllis Omido im Rahmen des Klimacamps am Danni

Phyllis Omido arbeitete in einer Bleifabrik in Kenia, als ihr zweijähriger Sohn zum ersten Mal auf unerklärliche Weise krank wurde. Als Omido herausfand, dass ihr Sohn an einer lebensbedrohlichen Bleivergiftung litt, die durch das unsachgemäße Recycling von Autobatterien, u.a. aus Deutschland, verursacht wurde, kündigte sie ihren Job. Seitdem setzt die Umweltaktivistin alles daran, den Skandal ihres ehemaligen Arbeitgebers und andere Unternehmen in Kenia aufzudecken. Sie organisierte Massenproteste und startete Kampagnen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Doch nicht allen gefiel ihr Einsatz: Ihre Gegner schickten Omido Morddrohungen und drohten, ihren Sohn zu entführen.

Bleirecycling gilt als eine der gefährlichsten Industrien für Mensch und Umwelt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich 674.000 Menschen an Bleivergiftungen sterben. Omido gründete das Center for Justice, Governance and Environmental Protection. Für ihre Arbeit wurde Omido 2015 mit dem Goldman Environmental Prize und im vergangenen Jahr mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award 2020 ausgezeichnet. Ihr Buch „Mit der Wut einer Mutter“ ist im September 2019 auf Deutsch erschienen.

Wie hängt die deutsche Automobilherstellung mit der Umweltverschmutzung in Kenya zusammen? Warum hat sie ihr Buch „Über die Wut einer Mutter“ erstmal nur auf Deutsch veröffentlicht? Wie hat es Phyllis Omido geschafft, die Menschen in ihrer Gemeinde zu überzeugen, sich ihr anzuschließen? Wie geht sie mit staatlichen Repressionen und Anfeindungen um? Hierüber und über weitere Fragen haben wir mit Euch und unserem Gast diskutiert.

Der Vortrag fand in Englischer Sprache statt und wurde im April 2021 als Livestream im Rahmen des Klimacamps am Danni übertragen.

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