Keine schöne Bescherung für die Autobahn GmbH: Das Lüner Holz ist besetzt!
Seit Samstag, dem 13.12.2025, sind einige Bäume im Norden Lüneburgs besetzt, um deren Rodung zu verhindern. Das Waldstück „Lüner Holz“ soll zerstört werden, um die Bundesstraße B4 zum ersten Abschnitt der geplanten A39 auszubauen. Die Besetzung „Lüni bleibt“ richtet sich gegen diesen Autobahnneubau und besteht aus mehreren Baumhäusern und Plattformen.
Der Bauabschnitt ist Teil des geplanten Autobahnneubaus zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Die 100 km Autobahnneubau bedeuten 100 km Zerstörung. Von Anfang an wurden die Planungen daher von bunten Protesten begleitet. Zurzeit wird vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Klage des Umweltverbandes BUND Niedersachsen gegen den Bauabschnitt verhandelt. Mit der Rodung des Lüner Holz will die Autobahn GmbH jetzt Fakten schaffen, um den Weg für weitere Baumaßnahmen zu ebnen und die Diskussionen über die Zukunft der A39 abzuwürgen. Die B4 wurde Anfang Dezember bereits in A39 umbenannt.
Nachdem alle anderen Formen des Protesten nicht zu dem notwendigen Umdenken geführt haben, wollen wir nun die bedrohten Bäume aktiv beschützen.
„Ein Autobahnneubau zwischen Lüneburg und Wolfsburg ist auf allen Ebenen eine Katastrophe. Neue Autobahnen führen immer zu mehr Verkehr und dadurch zu mehr klimaschädlichen Emissionen. Schon heute sind die Auswirkungen des Klimawandels weltweit verheerend. Durch den Bau neuer Autobahnen wird die Klimakrise weiter befeuert.“ Auch lokal bedeutet der Bau der A39 Zerstörung von Natur und Umwelt. Die A39 soll wertvolle Schutzgebiete zerschneiden. Durch die Versiegelung von Naturflächen werden Lebensräume vernichtet und es kommt zu einem Biodiversitätsverlust. Hinzu kommt: In Niedersachsen liegt Lüneburg bereits ganz vorn – was die Stickoxid-Belastung durch den Verkehr betrifft, wie Messungen der DUH jüngst ergeben haben. Anders als häufig behauptet bringt die A39 zudem für den Großteil der Bevölkerung keinen nennenswerten Mehrwert. Die immensen Kosten, die in den Neubau gesteckt werden, werden stattdessen an anderen Stellen dringend gebraucht, wie zum Beispiel die Reaktivierung von Bahnstrecken und den Ausbau des ÖPNVs.
„Der Neubau der A39 und die Rodung des Lüner Holzes ist umwelt- und klimapolitisch nicht vertretbar. Nachdem alle anderen Formen des Protesten nicht zu dem notwendigen Umdenken geführt haben, wollen wir nun die bedrohten Bäume aktiv beschützen. Statt einer Autobahn für Wenige wollen wir Mobilität für alle!“
Die Besetzung „Lüni bleibt!“ versteht sich als autonome Klimagruppe. Sie hat den Anspruch antiableistisch, queerfeministisch und anarchistisch zu sein. „Da, wo der fossile Kapitalismus wütet, entsteht mit der Besetzung eine solidarische und antifaschistische Utopie. 100 km neue Autobahn bedeuten auch 100 km Widerstand gegen fossile Verkehrsinfrastruktur!“
Statt noch mehr Zerstörung durch neue Autobahnen braucht es endlich eine Mobilitätswende für alle – ökologisch, sozialgerecht und barrierefrei!
Position der Besetzung: 53.269290, 10.429467
Tel (vor Ort): 0157-74541201
Instagram @lueni_bleibt
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Mehr über den Protest gegen die A39 unter https://wald-statt-asphalt.net/keine-a39/


