
A26-Ost gestoppt: Ein Sieg der Bewegung
Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur A26-Ost ist ein Meilenstein. Die Richter*innen erklĂ€rten den Planfeststellungsbeschluss fĂŒr ârechtswidrig und nicht vollziehbarâ. Damit wurde bestĂ€tigt, was Aktivist*innen, Anwohner*innen und UmweltverbĂ€nde seit Jahren sagen: Dieses Autobahnprojekt ist nicht nur klimapolitisch unsinnig, sondern auch juristisch untragbar.
Dass es ĂŒberhaupt so weit gekommen ist, ist kein Zufall. Der Widerstand gegen die A26-Ost war vielfĂ€ltig, laut und kreativ. Seit Jahren kĂ€mpfen der BUND, der NABU und viele lokale Initiativen gegen die Zerstörung von Moor- und GrĂŒnflĂ€chen im SĂŒden Hamburgs. Sie reichten Klagen ein, organisierten Protestcamps, Infoveranstaltungen und Aktionen auf der StraĂe. Durch ihre Beharrlichkeit gelang es, den geplanten Bau immer wieder zu verzögern â und das Projekt in der öffentlichen Wahrnehmung zu kippen: von einem angeblich ânotwendigen LĂŒckenschlussâ zu einem Symbol fĂŒr veraltete Verkehrspolitik.
Zum ersten Mal hat ein deutsches Gericht bei einem Autobahnprojekt so deutlich betont, dass Klimaschutzgesetze verbindlich sind.
Das Urteil stellt klar: Die Planer*innen haben Alternativen, etwa klimafreundlichere Trassenvarianten, nicht ausreichend geprĂŒft. Besonders der Umgang mit Moorböden war ein Knackpunkt. Diese speichern enorme Mengen COâ â wer sie zerstört, schadet dem Klima massiv. Dass dieser Aspekt nun juristisch Gewicht bekommt, ist ein Novum. Zum ersten Mal hat ein deutsches Gericht bei einem Autobahnprojekt so deutlich betont, dass Klimaschutzgesetze verbindlich sind â und nicht einfach ignoriert werden können, wenn Asphaltrollen anrĂŒcken.
Hinter diesem Erfolg steht eine Bewegung, die lĂ€ngst ĂŒber Hamburg hinausreicht. Waldbesetzungen und Klimacamps â ob im Dannenröder Wald, in LĂŒtzerath oder bei regionalen Projekten wie der A26-Ost â haben gezeigt, dass direkter Protest Wirkung entfalten kann. Die Besetzungen schufen Bilder, Geschichten und SolidaritĂ€t, die Politik und Gerichte nicht einfach ĂŒbergehen konnten. Sie machten sichtbar, was auf dem Spiel steht: LebensrĂ€ume, Artenvielfalt und ein stabiles Klima.
Wer weiter Autobahnen durch Moore und WĂ€lder treiben will, wird mit massivem Widerstand rechnen mĂŒssen â und mit Gesetzen, die endlich auf der Seite der Zukunft stehen.
NatĂŒrlich ist der Kampf noch nicht vorbei. Das Gericht hat das Projekt nicht endgĂŒltig beerdigt, sondern zurĂŒck an die Planer*innen verwiesen. Die Behörden dĂŒrfen nachbessern, Varianten prĂŒfen, Papiere ĂŒberarbeiten. Aber eines ist jetzt klar: Wer weiter Autobahnen durch Moore und WĂ€lder treiben will, wird mit massivem Widerstand rechnen mĂŒssen â egal ob auf der StraĂe, im Wald oder vor Gericht.
FĂŒr die Bewegung ist das Urteil ein Signal des Aufbruchs. Es zeigt, dass Engagement, Expertise und Zivilcourage wirken. Dass Klagen, Camps und kollektiver Druck mehr sind als Störaktionen â sie sind Werkzeuge einer lebendigen Demokratie. Der Asphalt bröckelt, und mit ihm die alte Logik von immer mehr StraĂen. Jetzt gilt es, dran zu bleiben â fĂŒr Klima, Gerechtigkeit und eine echte Verkehrswende.
Mehr ĂŒber den Protest gegen die A26Ost unter https://wald-statt-asphalt.net/stoppt-die-a26-ost/