Bilder der Zerstörung im Langener Bannwald

Seit der Räumung der Waldbesetzung „Banny bleibt!“ durch die Polizei ist der Langener Bannwald der Zerstörung durch das Unternehmen Sehring schutzlos ausgeliefert. Der wartete nicht lange und machte den geschützten Wald nun dem Erdboden gleich.

Wer dieser Tage im Langener Bannwald unterwegs ist muss sich auf das Schlimmste gefasst machen. Am südlichen Ende der Kiesgrube bietet sich ein Bild der Zerstörung. Wo noch vor wenigen Wochen gesunder Mischwald stand, befindet sich heute eine apokalyptisch anmutende Kraterlandschaft. Verantwortlich für die Zerstörung des eigentlich streng geschützten Bannwaldes ist das Unternehmen Sehring, das sich schon seit vielen Jahren buchstäblich durch den artenreichen Mischwald gräbt. Alle zwei Jahre fällt ein weiterer Waldabschnitt dem Kiesabbau zum Opfer.

Im Langener Bannwald zeigt sich eindrücklich, was geschieht, wenn der Profitgier skrupelloser Unternehmen kein Riegel vorgeschoben wird

Im Sommer 2024 wurde erstmals einer dieser Abschnitte von Aktivist*innen besetzt. Mitte November wurde die Besetzung schließlich von einem Polizei-Großaufgebot geräumt. Der Wald ist seitdem eingezäunt und wurde bis zur abschließenden Rodung rund um die Uhr bewacht. Selbst unbeteiligte Spaziergänger*innen und Fahrradfahrer*innen mussten währenddessen mit Polizeikontrollen rechnen, wenn sie sich dem todgeweihten Waldstück näherten. So groß war die Sorge, dass Menschen erneut versuchen könnten, sich der drohenden Zerstörung in den Weg zu stellen.

Die Waldbesetzung konnte die Rodung zwar nicht verhindern, sie brachte die schleichende Zerstörung des Bannwaldes jedoch zurück auf die Agenda und mit ihr die Frage, wessen Interessen die Gesetze unseres Landes eigentlich vertreten, wenn sie die Vernichtung gesunder Wälder zu Lasten von Menschen und Umwelt für die Profitgier Einzelner legitimieren.

Petition fordert: Menschenrecht vor Bergrecht

Dass die Rodung eines streng geschützten Bannwaldes für den gewinnbringenden Abbau von Sand und Kies heutzutage überhaupt noch möglich ist, ist dem sogenannten Bundesbergrecht zu verdanken. Einem Relikt aus dem zweiten Weltkrieg, dass dem Abbau von Bodenschätzen zu Gunsten der Rüstungsindustrie oberste Priorität einräumen sollte und dessen Überarbeitung längst überfällig ist. Genau das fordert z.B. die Petition Menschenrecht vor Bergrecht. Sollte das Bergrechts, dass in einer Notlage geschaffen wurde und aus rein kapitalistischen Interessen aufrecht erhalten wird, nicht reformiert werden, wird die legale Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weiter ihren Lauf nehmen.

Ähnliche Themen
rauf