„A 20: Ein Skandal soll fortgeschrieben werden“

Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen A20 befürchtet schwere ökonomische und ökologische Folgen

Bremervörde. „In Deutschland brennen mehr Wälder denn je. Flüsse und Bäche trocknen aus. Normalerweise saftig grüne Wiesen sind braun vertrocknet. Einst nasse Moore stehen jetzt in Flammen. Das ist nicht nur ein riesiges ökologisches Desaster. Es ist ein immenser ökonomischer Schaden, der kaum zu beziffern ist. Und es ist nicht der erste Sommer dieser Art.“ Mit diesen Worten reagiert der Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A 20 auf die jüngste Entwicklung in Sachen A 20-Planung. „Im Angesicht dieser – auch wirtschaftlichen – Katastrophe wagt es die Autobahn GmbH, das klimaschädlichste Straßenprojekt Deutschlands, die Autobahn A 20, weiter voranzutreiben“, kritisiert der Koordinationskreis.

Dass bisher alle Planfeststellungsbeschlüsse von Teilabschnitten vom Bundesverwaltungsgericht für rechtswidrig oder nicht vollziehbar erklärt wurden, zeigten die gravierenden Umweltprobleme in den hochsensiblen Räumen, die von dieser Planung betroffen sind. „Es ist ein Skandal, dass nun die Unterlagen zu Abschnitt 6 der geplanten A 20 bei Bremervörde ein weiteres Mal ausgelegt werden“, findet Uwe Schmidt, Sprecher der Initiativen gegen die A 20. „Diese Autobahn wird laut Bundesverkehrswegeplan durch den Mehrverkehr über 90.000 Tonnen klimaschädliches CO2 verursachen – jedes Jahr“, fürchten die Gegner der Küstenautobahn. Allein der Torfaushub aus zwei von insgesamt 18 Abschnitten würde 450.000 Tonnen CO2 freisetzen. Außerdem würde das Potenzial der Moore, klimaschädliche Gase festzulegen, durch diese Moorautobahn zubetoniert, heißt es in der Mitteilung der Initiative.

„Die Autobahn GmbH macht einfach weiter, als gäbe es die Klimakrise nicht“, moniert Schmidt und fährt fort: „Jede Tonne CO2, die wir sparen, sorgt dafür, dass wir der Klimakrise entgegenwirken. Vor diesem Hintergrund ist die Weiterplanung der A 20 ein Skandal,

-Zum Hintergrund: Abschnitt 6 geht in die 2. Planänderung. Die Planunterlagen sind noch bis zum 15. September (einschließlich) in den Rathäusern der betroffenen Gemeinden und unter dem Titel „Neubau der A 20
(6. BA) von Bremervörde (B 495) bis Elm (L 114) – 2. Planänderung“ im Internet einzusehen.
www.uvp.niedersachsen.de

Quelle: Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A20

Weiterführende Infos: A 20 NIE – ALTERNATIVEN. SIND. MACHBAR. (a20-nie.de)

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