Trauriger Tag für den Artenschutz in Freiburg – Verwaltungsgericht weist NABU-Klage ab
Wie heute bekannt wurde, hat das Verwaltungsgericht Freiburg den Eilantrag des NABU, Ortsgruppe Freiburg, gegen die von der Stadt Freiburg geplanten Rodungen im Langmattenwäldchen abgelehnt.
Der NABU hatte Rechtsmittel eingelegt gegen die Verlegung einer Ferngasleitung in dem Wald, der Lebensraum für zahlreiche geschützte Arten ist. Hier leben insgesamt 14 Tierarten, die auf der Roten Liste stehen, so beispielsweise die stark gefährdete Bechsteinfledermaus, der stark gefährdete Hirschkäfer, der in Baden-Württemberg stark gefährdete Kuckuck und der in Baden-Württemberg gefährdete Pirol.
„Es ist unsere Verantwortung auf lokaler Ebene, Tierarten vor dem Aussterben zu schützen“, mahnt Christian Zissel, Sprecher des Aktionsbündnisses „Hände weg vom Dietenbachwald“. Zissel weiter: „Das Verwaltungsgericht hat der Stadtverwaltung nun das Recht bescheinigt, hektarweise den Lebensraum bedrohter Arten zu zerstören. Das macht uns sehr traurig.“
Zissel betont, dass Umplanungen für den Erhalt des Dietenbachwalds weiterhin möglich wären. „Das Gericht hat entschieden. Aber nicht alles, was rechtens ist, ist auch richtig. Die geplanten Rodungen sind ein großer Fehler, der vermeidbar wäre. Wir erwarten von unserer Stadt und unseren Gemeinderätinnen und -räten mehr Ehrgeiz beim Artenschutz und beim Schutz der Bevölkerung vor Hitze.“
Das Langmattenwäldchen, das einen Teil des Dietenbachwalds darstellt, hat für die Bevölkerung eine wichtige Funktion als Kühloase. Die mit dem Gerichtsbeschluss genehmigten Rodungen, sowie weitere geplante Baumfällungen, würden den Wald zwischen Rieselfeld und dem neuen Stadtteil Dietenbach auf einen nur 30 Meter schmalen Streifen dezimieren. Die Kühlfunktion würde dabei weitestgehend verloren gehen.
Das Aktionsbündnis fordert Stadtverwaltung und Gemeinderat weiterhin zu Umplanungen auf, damit der Dietenbachwald beim Bau des neuen Stadtteils unangetastet bleibt. Die Petition der Gruppe wurde von 6.693 Menschen unterzeichnet.
Mit einer Mahnwache am Waldweg Heuweg protestiert das Aktionsbündnis weiterhin gegen die Rodungspläne der Stadt. Die Mahnwache soll auch Anlaufstelle für die Proteste am Tag X der Rodung sein.
Sollte es zu Rodungen im Dietenbachwald kommen, wird das Aktionsbündnis zudem am Samstag nach der Rodung zu einer Demonstration in der Innenstadt aufrufen
Weitere Infos zum Protest im Dietenbachwald findet ihr unter Dieti bleibt! Hände weg vom Dietenbachwald