Fecher lebt und Heldbock bleibt!

WĂ€hrend der Waldbesetzung des Fechenheimer Waldes in Frankfurt wurde ein Exemplar des nach FFH-Richtlinie streng geschĂŒtzten Eichenheldbocks gefunden – nach erfolgter Planfeststellung des Neubaus der A66/Riederwaldtunnel. Daher konnte nur ein Teil der von der Autobahn GmbH beanspruchten WaldflĂ€che nach der RĂ€umung der Waldbesetzung „Fecher bleibt“ gerodet werden. Die sogenannte KĂ€ferinsel steht weiterhin. Eine Außnahmegenehmigung vom Artenschutz ist fĂŒr die geplante Rodung dieser letzten KĂ€fer-BĂ€ume notwendig, gegen die 40 Menschen und eine klageberechtigte Umweltinitiative Einwendung erhoben haben. Das Verfahren lĂ€uft aktuell noch.

Eichenheldbock-KĂ€fer

Alter Wald ist unersetzlich

Der Eichenheldbock ist eine Schirmart und steht stellvertretend fĂŒr viele altholzbewohnende Arten, die einen alten, strukturreichen Wald als ihren Lebensraum beanspruchen. Wie wertvoll der Fechenheimer Wald in dieser Hinsicht ist, beschreibt sogar das von der Autobahn GmbH in Auftrag gegebene Gutachten und das Arten- und Biotopschutzkonzept der Stadt Frankfurt. An diesem Punkt setzt unsere gesellschaftsĂŒbliche Verwertungsidiologie ein: Der Wald ist ausgesprochen wertvoll, solange er keinem Infrastrukturprojekt im Wege steht.

Da es immer weniger alte WĂ€lder gibt, ist es wichtig solche Biotope zu erhalten. Der Verlust von alten WaldflĂ€chen lĂ€sst sich durch keine Maßnahme ausgleichen. Wo Menschen eine FlĂ€che mit BĂ€umen bepflanzen, entsteht eine Baumplantage. Ein Wald aber ist eine ĂŒber Generationen gewachsene Gemeinschaft von verschiedenen Pflanzen und Tieren, die wir nicht kĂŒnstlich erschaffen können. BiodiversitĂ€t ist nicht reproduzierbar und wir erleben zur Zeit ein dramatisches Artensterben. Das Bundesnaturschutzgesetz ergibt keinen Sinn, wenn fĂŒr Infrastrukturprojekte fortlaufend und regelmĂ€ĂŸig Ausnahmen genehmigt werden. Daher haben sich die BĂŒrger*innen-Initiativen rund um den Fechenheimer Wald entschlossen weiter zu kĂ€mpfen – bis zum letzten Baum. Es soll sichtbar werden, dass ein Biotop als Lebensraum nicht getrennt von den in ihm lebenden Arten oder der LebensqualitĂ€t der mit ihm verbundenen Menschen beurteilt werden kann und darf. Weder hier im Fecher noch an anderen umkĂ€mpften Orten!

Baum mit Bemalung #FecherBleibt

Recht auf Leben

Wir fordern nicht nur den Stopp des Ausbaus der A66/Riederwaldtunnel und damit einhergehend eine Verkehrs- und MobilitĂ€tswende – wir möchten den Blick auch auf den Arten- und Biotopschutz lenken. Unsere Mitwesen, in diesem Fall der Eichenheldbock und die Arten fĂŒr die er steht, haben ein Recht auf Leben und Menschen haben ein Recht auf eine intakte Umwelt – eine dreckige und lĂ€rmende Stadtautobahn durch die Quartiere gehört sicher nicht dazu. Der noch bestehende Wald muss erhalten bleiben! Die gerodeten FlĂ€chen sollen renaturiert und aufgeforstet werden.

Protest-Banner gegen den Autobahn-Ausbau durch den Fechenheimer Wald

UnterstĂŒtzen

Der Kampf fĂŒr den Fecher und gegen den Ausbau der A66 kann mit einer Spende unterstĂŒtzt werden: https://www.gofundme.com/f/lebensraum-kaferinsel-erhalten

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