Die Zukunft der Besetzung „Moni“

Der Bahnhofsbrand hĂ€ngt noch immer nach, wĂ€hrend wir auf einen weiteren DĂŒrremonat blicken und unsere Versammlung erneut mit großem Aufwand und unter dem Vorwand von Personenschutz massiv von Polizei und Ordnungsamt gestört wird.

Wir erkennen an, dass die letzten eineinhalb Jahre sich am besten als die Geschichte eines Aufpralls zweier Welten beschreiben lassen. Mit Explosionspotential. Die Attacken auf den Bahnhof, die in seinem Niederbrand ihren Höhepunkt fanden, der Konfliktort Waldbesetzung, heiß diskutiert und umkĂ€mpft, dennoch Zeichen einer politischen Patt-Situation. Die stĂ€ndige PolizeiprĂ€senz und Schikane, als unliebsame Folge.

Wir sehen das BedĂŒrfnis in den Menschen nach Ruhe und sozialem Frieden und stellen uns dennoch vehement gegen ein bloßes „Weiter So“. Wir wollen in dieser Region etwas positiv verĂ€ndern, die Auseinandersetzung mit unserem zerstörerischen Politik- und Wirtschaftssystem voranbringen und selbst-organisierte, alternative Lebensweisen schaffen. Wir haben unseren Standpunkt deutlich gemacht, haben durch den Winter und die RĂ€umung auf unserer Position beharrt, dass wir nachhaltige Lösungen aufbauen mĂŒssen, statt einer neuen Autobahn. Doch im aktuellen Moment ist es ebenso bitter nötig, BrĂŒcken zu bauen. Wir wollen uns nicht „festfahren“ sondern Teil eines Heilungsprozesses sein, der aus der polarisierten Situation etwas Positives schafft. Die Waldbesetzung war immer Mittel zum Protest; als Ort des politischen Zusammenkommens muss sie ihre Abschottung ĂŒberwinden. 

 Daher streben wir eine Transformation der Waldbesetzung an.

In diesem Zusammenhang verweisen wir auf Aussagen des Landrats Patrick Puhlmann, der auch die Frage stellte was die Waldbesetzer*innen als Gegenleistung erwarten, um den Wald zu verlassen. Wir werden den Wald nicht verlassen, wir wollen ihn umgestalten. Dazu gehört, dass nicht mehr dauerhaft Menschen dort sein werden, aber der Ort in anderer Form bestehen bleibt.

Um diesen Prozess zu bewerkstelligen erwarten wir von behördlicher Seite lediglich bei unseren Bestrebungen keine Steine in den Weg gelegt zu bekommen und den Prozess durch Repressionen, unerfĂŒllbare Auflagen oder bĂŒrokratische HĂŒrden zu behindern.

Wir können uns vorstellen, uns aus den Wald zurĂŒckzuziehen, um sowohl das Ökosystem als auch die Sozialstruktur der Region nicht weiter zu belasten. Wir wollen konsequent auf die Situation reagieren. Damit wollen wir weitere BrĂ€nde verhindern. 

Was mit der Moni passieren könnte, dafĂŒr arbeiten wir gerade verschiedene Szenarien aus. EndgĂŒltig wollen wir uns noch nicht festlegen.

Denn eines steht fest, wir werden uns weiterhin in der Region engagieren, gegen die Autobahn und fĂŒr das Gute Leben abseits von Kapitalismus, Patriarchat, Herrschaft und Umweltzerstörung. DafĂŒr wollen wir unseren Fokus auf andere Projekte legen, wie beispielsweise den stĂŒckweisen Wiederaufbau des Bahnhofs Seehausen. Dies ist kein Ende aber es kann der Beginn einer neuen Etappe sein.

Wir wollen gegenseitiges VerstÀndnis und Toleranz mit den Einwohner*innen der Region fördern, es sei denn es sind Faschist*innen, (Neo-)Nazis, AfD und ihre Gefolgschaft. In diesem Fall gilt weiter unsere vollste Ablehnung!

Originalbeitrag und weiterfĂŒhrende Infos:

https://moni.blackblogs.org

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