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Höchste Räumungsgefahr im Sündi ab Montag 24.02.25
Seit Wochen verteidigt die Waldbesetzung im Sündenwald die letzten Bäume vor der Zerstörung durch RWE. Aller Wahrscheinlichkeit nach soll sie kommende Woche – im Schatten der Wahl – geräumt und der Rest des Waldes für den Abbau weiterer Braunkohle gerodet werden.
In den letzten Wochen hat RWE die Manheimer Bucht am Rande des Hambacher Tagebaus buchstäblich in eine apokalyptische Kraterlandschaft verwandelt. Mit schwerem Gerät wurde dort alles dem Erdboden gleich gemacht. Mittendrin: Das umkämpfte Sündenwälchen aka Sündi, dass im Herbst 2024 besetzt wurde um es vor der geplanten Zerstörung zu bewahren. Die Bäume innerhalb der Waldbesetzung sind mittlerweile die einzigen, die von RWE verschont blieben.
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Wo RWE wütet bleibt nichts, als eine apokalyptisch anmutende Kraterlandschaft
Wurde die Räumung aus politischen Gründen verzögert?
Seit beginn der Rodungsarbeiten stellten sich alle eine Frage: Warum wird die Waldbesetzung nicht geräumt? Während andere besetzte Wälder in aller Regel vor Beginn der Rodungsarbeiten von einem Polizeigroßaufgebot geräumt und zerstört werden, verhielt sich die NRW-Polizei bisher auffällig unauffällig. Die Rodungsarbeiten wurden fast ausschließlich von RWE-Securities abgeschirmt, welche morgens zu hunderten mit Reisebussen an den Tagebau befördert wurden. Die Waldbesetzung hingegen blieb dabei bisher weitgehend unbeachtet. Warum?
Die naheliegende Erklärung: Die schwarz-grüne Landesregierung möchte kurz vor der Wahl hässliche Bilder vermeiden. Bereits die Räumung des Hambacher Waldes sowie die Zerstörung des Dorfes Lützerath für den Abbau weiterer Kohle hatten in der Vergangenheit für heftige Protestwellen gesorgt. Eine schnelle Räumung der Waldbesetzung und Rodung der letzten Bäume in der Woche nach der Wahl ist aus verschiedenen Gründen leider sehr wahrscheinlich.
Räumung ab dem 24.02. wahrscheinlich
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Einzig der besetzte Teil des Sündenwälchens blieb vor den Kettensägen verschont. Bis jetzt.
Für RWE ist die Rodung des Sündenwäldchens alternativlos – ansonsten wären die aufwändigen Rodungsarbeiten der letzten Wochen umsonst gewesen. Der Abbau der Kohle unterhalb der Manheimer Bucht ist nur dann möglich, wenn der Wald zuvor gerodet wird. Die Rodungssaison endet jedoch am 28. Februar. Ab dem 1. März beginnt die sogenannte Brut- und Setzzeit. Die Fällung von Bäumen oder gar ganzer Wälder ist in dieser Zeit untersagt. D.h. RWE bleibt nach der Wahl noch genau eine Woche, um den restlichen Teil des Sündenwaldes zu roden. Angesichts der verbliebenen Größe des Waldes von rund 1 Hektar ist das durchaus machbar. Zunächst jedoch müssten die Waldbesetzer*innen von Sondereinsatzkommandos der Polizei geräumt werden. Damit nach der Räumung noch genügend Zeit für die Rodungsarbeiten bleibt, müsste diese zeitnah beginnen. Z.B. am 24.02. – dem Tag nach der Bundestagswahl.
Am Tag nach der Wahl wird das Wahlergebnis das öffentliche Interesse vollständig auf sich ziehen. Die Räumung einer kleinen Waldbesetzung dürfte da nur wenig Beachtung finden. Und falls doch, könnte ein möglicher gesellschaftlicher Aufschrei das Wahlergebnis nicht mehr beeinflussen.
D.h. sowohl aus politischer Sicht als auch aus Sicht von RWE spricht leider alles für eine schnelle Räumung und Rodung nach der Wahl.
Alle in den Sündi!
Wir rufen daher alle solidarischen Menschen auf in den Sündi zu kommen und die Waldbesetzung zu verteidigen! Alle wichtigen Links und Informationen zur Besetzung findet ihr unter Sündi bleibt!
Siehe auch aktuelle Berichterstattung des WDR.