Tag X im Dieti: Polizei gefÀhrdet Aktivist*innen und verletzt Presse- und Versammlungsfreiheit

Beim der heutigen RÀumung des Dietenbachwaldes ging die Polizei mit massiver Gewalt gegen die Besetzung vor. Bereits mehrmals kam es zu Situationen, in denen geltendes Recht durch die EinsatzkrÀfte gebrochen und das Leben und die Sicherheit der Aktivist*innen in Gefahr gebracht wurde.

Menschen, die zur angemeldeten Versammlung gehen, werden gegen geltendes Versammlungsrecht auf ihre Personalien kontrolliert. Seit dem Beginn der RĂ€umungs- und Rodungsarbeiten diesen Morgen verweigerte die Polizei sowohl SanitĂ€ter als auch Pressevertreter*innen den Zugang zum Ort des Geschehens. Ein SanitĂ€ter, der in den RĂ€umungsbereich eingelassen werden wollte, wurde von der Polizei geschubst. Ein Pressevertreter wurde trotz vorhandenem Presseausweis abgefĂŒhrt und erkennungsdienstlich behandelt. Anschließend wurde ihm ein Platzverweis ausgestellt.

Diese Vorgehen der Polizei hat nichts mit Rechtsstaatlichkeit zu tun.

Wie Laura Kohl, eine der Aktivist*innen mitteilt: „Diese Vorgehen der Polizei hat nichts mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Die Polizei tritt
hier die Pressefreiheit mit FĂŒĂŸen. Das ist besonders alarmierend, da die RĂ€umung extrem unvorsichtig und gefĂ€hrlich durchgefĂŒhrt wird. Nun gibt es nicht einmal Presse vor Ort, die das dokumentieren kann.“

Damit bezieht sich Laura Kohl auf eine Reihe von Ereignissen bei der heutigen RÀumung. Es wurde mit den Rodungsarbeiten begonnen, bevor alle Aktivist*innen aus den umliegenden BÀumen entfernt worden sind. Gegen 16:15 krachte ein gefÀllter Baum auf einen anderen Baum, in dem sich noch Aktivist*innen befanden. Ob diese dabei verletzt wurden, ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar. Bereits zuvor wurden immer wieder BÀume gefÀllt, wÀhrend sich Menschen in unmittelbarer Umgebung befanden. Einer
von diesen brachte ein Baumhaus deutlich ins Wanken, da er in eine angeschlossene Traverse (Seilweg) fiel.

Unter der Besetzung befindet sich ein Tunnel, der ebenfalls von Menschen besetzt wurde. Auch die Struktur und IntegritÀt des Tunnels wurde gefÀhrdet, indem kontinuierlich BÀume fielen und den Boden zum Vibrieren brachten. Dies wusste die Polizei seit Beginn des Einsatzes. Des Weiteren wurde mindestens eine Traverse von der Polizei gekappt, obwohl sich darauf noch ein Mensch befand und die Polizei drohte damit, Kletterseile abzuschneiden, um den Menschen den eigenstÀndigen Flucht- und Rettungsweg von den BaumhÀusern abzuschneiden.

Sophia Rudolph aus der Pressestelle ergĂ€nzt: „Telefonate zwischen uns und dem Wald werden immer wieder durch angstvolle Rufe unterbrochen ‚Hey, passt auf das ist lebensgefĂ€hrlich.‘ Es ist an Zynismus kaum zu ĂŒberbieten, dass die Polizei dabei von einem insgesamt ‚unproblematischen Einsatz‘ spricht, wĂ€hrend es reinem GlĂŒck zu verdanken ist, dass es bis jetzt noch keine Schwerverletzten unter den Aktivist*innen gab.“

Die Aktivist*innen fordern einen sofortigen RĂ€umungs- und Rodungsstopp sowie die konsequenten Aufarbeitung der heutigen Polizeigewalt.


Mehr ĂŒber den Protest im Dietenbachwald unter Dieti bleibt! HĂ€nde weg vom Dietenbachwald

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