Bundesweites Protest-Wochenende für weniger Autos und klimafreundliche Mobilität am 18. & 19. Juni 2022
Pressemitteilung
Aktionsbündnis #MobilitätswendeJetzt
Samstag, 18. Juni 2022
Von Bremerhaven bis Stuttgart: Bunte Proteste gegen Autobahnen und für öffentlichen Verkehr +++ Autofreie Tage in mehr als 30 Orten
An über 30 Orten protestieren an diesem Wochenende zahlreiche Gruppen, Initiativen und Lokalbündnisse gegen die verfehlte, rückwärtsgewandte Verkehrspolitik. Deutschlandweit fanden heute im Rahmen der bundesweiten Aktionstage „Autofreie Tage selber machen – soziale und klimagerechte Mobilitätswende Jetzt!“ viele kreative Aktionen wie Picknicke auf Straßen und Parkplätzen, Fahrradsternfahrten, Menschenketten, Sitzblockaden, Kundgebungen und Demonstrationen statt.
Die Forderung nach zukunftsfähigem ÖPNV, der das Auto ersetzen kann und für alle bezahlbar ist, eint alle teilnehmenden Aktionsgruppen. Sie fordern zukunftsfähige und sozial gerechte Maßnahmen für eine radikale Mobilitäts- und Energiewende. Statt einem Strohfeuer wie dem 9-Euro-Ticket braucht es eine dauerhafte und preiswerte Versorgung mit öffentlicher Mobilität. Neben Bus und Bahn sollen auch Rad- und Fußwege ausgebaut werden. Sie fordern Städte und Dörfer der kurzen Wege mit hoher Aufenthaltsqualität und eine Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Klimaschutzgesetz. Bis dahin soll ein Moratorium für Autobahn- und Straßenbauprojekte gelten.
In Darmstadt etwa setzten sich Bürger*innen heute bei einer Kundgebung und Demonstration für besseren öffentlichen Nahverkehr bei sich vor Ort ein. Jakob Migenda von der Attac-Jugendgruppe „attacikka Darmstadt“ sagt: „Wir demonstrieren für die Reaktivierung der Bahnstrecke von Roßdorf nach Darmstadt als Straßenbahn. Früher fuhren hier schon Züge und wir wollen, dass dies in naher Zukunft wieder der Fall ist. Studien gehen davon aus, dass die Straßenbahn 55 Prozent mehr Fahrgäste im ÖPNV auf dieser Strecke bedeuten kann – und damit weniger Autos, die die Straßen verstopfen.“
Einen reinen Antriebswechsel lehnen die Aktionsgruppen ab: Der Autoverkehr als Ganzes müsse deutlich reduziert werden.
Am morgigen Sonntag, 19. Juni, verwandeln Menschen in Stuttgart deshalb die B14 in eine autofreie Fläche für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen; fürs Spielen und Leben – mit Kaffee und Kuchen, einer Fußball-Torwand, Federball- und Schachspielen, Hängematten zum Verweilen. „Wir fordern: ‚Platz da!‘ für einen würdigen Fußverkehr und ein fußgerechtes Stuttgart. ‚Platz da!‘ fürs Radfahren für alle, denn auch Kinder und Senior*innen sollen sicher in Stuttgart Radfahren können. Und ‚Platz da!‘ für einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, 365 Tage im Jahr!“, sagt Andrea Schmidt von Freifahren Stuttgart.
Morgen sind noch in vielen weiteren Orten wie Arnstein, Rüsselsheim, Groß-Gerau, an der Bergstraße von Heppenheim bis Bickenbach, Darmstadt und Umgebung, Frankfurt am Main, Halle, Hannover, Kassel, Meiningen, Münster oder im Lohwald Proteste geplant. Am vergangenen Wochenende fand bereits ein Auftakt-Aktionstag beim Dannenröder Wald statt. Dort blockierten Protestierende eine Straße an der geplanten Gleentalbrücke und entrollten ein 30 Meter langes Banner auf dem Erdwall der A49-Trasse. „Für entschlossenes Handeln können wir nicht auf die Regierung warten. Bei den Aktionstagen machen wir deshalb gemeinsam Druck von der Straße – denn die Krisen und Kämpfe sind verbunden!“, stellt Tom Zeder vom Aktionsbündnis Keine A49 fest.
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Die Aktionstage werden von einer Vernetzung verschiedener lokaler Verkehrsinitiativen, Verbänden und Umweltgruppen getragen. Die Aktionen werden jeweils vor Ort geplant und durchgeführt. Die Beteiligten eint der Wille, sich für eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende einzusetzen.
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Überblick über die Aktionen und ausführlicher Aufruf: https://wald-statt-asphalt.net/sozial-und-klimagerechte-mobilitaetswende-jetzt-2022/
Bild- und Textmaterial sowie Informationen von den lokalen Aktionen bündeln wir auf dem Twitter-Kanal des Aktionsbündnisses https://twitter.com/mobiwendejetzt und unter den gemeinsamen #MobilitätswendeJetzt #autofreieTage.