Pressemeldung 23.11. – Über 1000 Menschen im Dannenröder Wald & Rodungsstopp am Sonntag durch Druck von Aktivist:innen und Kirche
Pressemitteilung des Wald-Statt-Asphalt-Bündnis ++ Über 1000 Menschen im Dannenröder Wald ++ Rodungsstopp am Sonntag durch Druck von Aktivist*innen und Kirche erwirkt ++ Weitere Proteste angekündigt ++
Dannenrod, 23.11.2020. Es war viel los am gestrigen Sonntag im Dannenröder Wald. Am frühen Morgen rief das Bündnis „Ende Gelände“ zu einer Massenaktion Zivilen Ungehorsams auf. 400 Menschen gelangten am frühen Morgen auf die Rodungsfläche und blockierten die Waldarbeiten. Denn trotz des am Sonntag morgen angekündigten Räumungs-und Rodungsstopps am Totensonntag fanden zu dem Zeitpunkt Waldarbeiten statt. Diese wurden durch die Blockadeaktion der Aktivist*innen zum Stillstand gebracht. Außerdem errichteten die Aktivist*innen neue Barrikaden und Tripods auf der Rodungsfläche, nachdem Bagger und Baumaschinen ihrem Druck weichen mussten.
Ende Gelände Pressesprecherin Ronja Weill dazu: „Wir haben uns heute mit hunderten Aktivist*innen der Zerstörung in den Weg gestellt und gezeigt, wie der Rodungsstopp geht! 2020 noch eine Autobahn zu bauen und dafür einen gesunden Wald zu roden, ist absoluter Wahnsinn und auf gar keinen Fall mit 1,5 Grad vereinbar. Deswegen müssen wir es selbst in die Hand nehmen. Gemeinsam, vielfältig und kreativ leiten wir eine klimagerechte Verkehrswende ein!“
Trotz der von der Polizei angekündigten Ruhepause, flog den ganzen Tag über ein Helikopter über den Dannenröder Wald. Dieser störte den Gottesdienst zum Totensonntag erheblich. Alexander Starck, Pfarrer aus Dannenrod, Appenrod und Maulbach dazu: „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als beim Gottesdienst durch die Klänge des Polizei Helis begleitet zu werden. Danke für nichts!“
Inzwischen gibt es Neues von den zwei beim Polizeieinsatz verunfallten Menschen: Die Person, die im Tripod am Sonntag, den 15.11. stürzte, brach sich zwei Rückenwirbel. Die Person, die am Samstag den 20.11. aus dem Skypod stürzte, hat einen angebrochenen Rückenwirbel. Ihre Stellungnahme finden Sie hier: https://waldstattasphalt.blackblogs.org/2020/11/22/eine-nachricht-des-verletzten-menschen-aus-morgen-a-message-from-the-injured-person-from-morgen/
Alexander Starck zu den Vorfällen im Dannenröder Wald: „Das Vorgehen von Teilen der Polizei ist wenig hilfreich: Immer wieder kommt es zu Beobachtungen, wie bei Einsätzen nicht auf die nötige Sicherheit geachtet wird – weder auf die der Aktivist*innen, noch auf die der Waldarbeiter*innen oder der Polizei. Immer wieder kommt es dabei zu schweren Verletzungen – Ich bin dankbar, dass wir noch keine Toten zu betrauern haben.“
Am gestrigen Nachmittag stießen über tausend Menschen, die am Laternenumzug durch den Dannenröder Wald teilnahmen, zu der Versammlung auf der gerodeten Fläche dazu. Gemeinsam sangen Aktivist*innen und Anwohner*innen Lieder, Sprechchöre waren zu hören und sie setzten ein Zeichen für die überfällige Mobilitätswende in Deutschland. Außerdem demonstrierte Greenpeace mit einer 8m hohe Eiche auf dem Endstück der A49, um darauf aufmerksam zu machen, wie die geplante Autobahn ein bislang zusammenhängendes Waldgebiet zerschneiden und zur Erhitzung und Austrocknung der Landschaft beitragen würde (https://www.greenpeace.de/themen/waelder/eiche-statt-asphalt).
Pressekontakt:
Charlie Linde (WsA-Bündnis): 015787310728
Lilly Claudi (WsA-Bündnis): 01733226449
Susanne Gellert (Aktionsbündnis „Keine A49!“): 01778881190
E-Mail: Waldstattasphaltbuendnis@riseup.net