Jetzt langt’s! Langener Bannwald besetzt

Am Wochenende haben Aktivist*innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung den Bannwald im südhessischen Langen besetzt, um gegen die geplante Rodung des Waldes zu protestieren.

Langen, 21. Juli 2024: In den letzten Jahren fielen bereits 30 Hektar des Waldes Rodungen für den Kies- und Sandabbau der Firma Sehring zum Opfer. Die Planungen über die Erweiterung der Kiesgruben und zu weiteren Fällungen auf über 60 Hektar laufen bereits. Dagegen regt sich jedoch Widerstand: Anwohnende und die Bürger*innen-Initiative „Aktionsbündnis Langener Bannwald“ setzen sich seit Jahren aktiv gegen die Abholzung durch Sehring ein. Die Besetzung knüpft an diesen Protest an.

„Es kann nicht sein, dass in Zeiten des Waldsterbens und einer sich immer weiter verschärfenden Klimakrise wertvolle und intakte Waldstücke wie der Langener Bannwald gerodet werden. Diese Eskalation tolerieren wir nicht. Da die Politik nicht handelt und den Konzerninteressen von Sehring Vorrang gibt, haben wir den Bannwald besetzt und Strukturen für ein langfristiges Projekt zum Schutz des Waldes aufgebaut!“, erklärt Feli Möhrenfeld aus der Waldbesetzung.

Da die Zerstörung im Bannwald durch Sehring immer weiter voranschreitet, nehmen wir es selbst in die Hand: Wir schützen den Wald mit Baumhäusern und unseren Körpern vor der Rodung.

Banny bleibt - Waldbesetzung Langener Bannwald

Die Zerstörung des Langener Waldes ist von besonderer Bedeutung, da es sich bei dem Waldstück um einen sogenannten Bannwald handelt. Der Wald hat einen unersetzlichen Stellenwert für den regionalen Wasserhaushalt, Artenvielfalt, Klima sowie Luftreinigung. Nur in Ausnahmefällen dürfen laut Hessischem Waldgesetz Rodungen vorgenommen werden. Trotzdem erhält der Kies-Konzern Sehring seit Jahren immer wieder Fällungsgenehmigungen.

„Da die Zerstörung im Bannwald durch Sehring immer weiter voranschreitet, nehmen wir es selbst in die Hand: Wir schützen den Wald mit Baumhäusern und unseren Körpern vor der Rodung. Wir sehen nicht weiter tatenlos dabei zu, wie Konzerninteressen über die Bedürfnisse von Menschen gestellt werden. Die Fällungen in Langen haben nicht nur Auswirkungen vor Ort, sondern tragen gleichermaßen auch zum globalen Anfeuern der Klimakrise bei. Gemeinsam stellen wir uns mit vielen Menschen der Umweltzerstörung hier entschlossen entgegen!“, sagt Möhrenfeld.

In den kommenden Wochen veranstaltet die Waldbesetzung vielfältige Workshops und Bürger*innen-Dialoge, um mit Interessierten in den Austausch zu kommen. Gemeinsam mit der neuen Waldbesetzung fordern wir: Keine weiteren Rodungen für den Ausbau von Kies- und Sandgruben! Banny bleibt!


Weitere Infos

Alle Infos zum Protest gegen die Rodung des Bannwalds sowie Positions- und Kontaktdaten der Besetzung findet ihr hier: Wald statt Kies: Rettet den Langener Bannwald!

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