Keine A20: Moor bleibt Moor

Keine A20: Moor bleibt Moor!

Worum geht’s?

Die „Küstenautobahn“ A20 zwischen Westerstede nordwestlich von Oldenburg (NI) und Weede bei Bad Segeberg (SH) soll parallel zur A1 „den nordwestdeutschen Raum“ erschließen, die „räumliche Trennung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen überwinden“ und zudem „die Seehäfen ans Hinterland anbinden“. Zum Plan gehören auch ein Teilstück der A26 und ein Elbtunnel zwischen Drochtersen und Glückstadt.

Lärm und Feinstaub, unwiederholbar zerstörte Natur, kolossale CO2-Emissionen allein durch den Bau, Zerstörung wichtiger CO2-Speicher und kein Nutzen: Das derzeit geplante Projekt mit den unverhältnismäßigen Mengen an freigesetztem CO2 aus Moor- und Marschböden und explodierenden Kosten ist unzeitgemäß, klimaschädlich und unwirtschaftlich

Prognostizierte Fahrzahlen

Die vom Bundesverkehrswegeplan prognostizierten Fahrzahlen von 19.000 KFZ/Tag (weit unter dem Durchschnitt von 50.000 KFZ/Tag) können von bereits bestehenden Bundesstraßen aufgenommen werden und durch den Ausbau existierender Straßen und die Verstärkung des Bus- und Bahnnetzes aufgefangen werden.

Kosten

Über die Jahre sind die Kosten seit Beginn der Planung mehrmals explodiert. Die neueste offizielle Schätzung vom April 2021 beläuft sich auf 5,2 Milliarden Euro – eine Studie des BUND rechnet sogar mit 5,8 Milliarden Euro

Geplanter Verlauf der A20

Was das für Klima und Umwelt bedeutet

Bis 2030 will Deutschland die Treibhausemissionen um mindestens 55% gegenüber dem Niveau von 1990 senken, um seinen Beitrag zur Beschränkung der Erderwärmung durch den menschgemachten Klimawandel auf 1,5°C zu leisten, so wie es das Pariser Klima-Abkommen vorsieht.  Zum Erreichen dieser Klimaziele hat sich Deutschland den Schutz von Moorböden auf die Fahne geschrieben (BMU, 2020). Mit Bauvorhaben wie dem der A20 wird das Erreichen der Klimaziele unmöglich.

Allein der zusätzliche Verkehr auf der fertiggestellten A20 entspricht 50.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Dazu kommt der „problematische Baugrund“ für 80% der Baustrecke, bestehend aus Moor- und Marschböden. Solche Böden sind nicht nur katastrophale Untergründe für Straßen, wie die zahlreichen Risse in den Landstraßen der Region  und das seit Jahren sanierungsbedürftige Teilstück der A20 bei Tribsees in Mecklenburg-Vorpommern zeigen. Moorboden sind auch erstklassige CO2-Speicher  – jedoch nur, wenn man sie in ihrem ursprünglichen Zustand belässt.

Durch den Straßenbau wird das über tausende Jahre gespeicherte CO2 freigesetzt. Allein für die ersten zwei Bauabschnitte zwischen Westerstede und Schwei würden 1,8 Millionen m2 Torf abgestochen werden – das entspricht 450.000 Tonnen CO2. Für die weitere Speicherung von CO2  wären diese wichtigen Moor- und Marschböden für immer zerstört. Diese Folgen wurden übrigens aus dem Planfeststellungsbeschluss ausgelassen mit dem Argument, dass „Auswirkungen des Neubaus der A20 auf den Klimawandel bzw. das globale Klima nicht Gegenstand der Umweltverträglichkeitsuntersuchung“ seine.

Übrigens: Um die Kiebitze, die durch den Bau der Autobahn vertrieben würden, unterzubringen, wurden auf der Ausgleichsfläche Friedrichsfeld in Friesland bereits bestehende wertvolle Biotope mit seltenen Orchideenarten zerstört.

Aktionsbündnis

Im März 2021 hat sich aus existierenden Interessengruppen das Aktionsbündnis „Moor bleibt Moor“ gebildet, bestehend aus dem Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A20 (A22), verschiedenen Ortsgruppen von Fridays for Future, Parents for Future & Students for Future, Extinction Rebellion, Ende Gelände, der AG Bäuerliche Landwirtschaft und dem NABU Rastede. Zurzeit finden donnerstags Mahnwachen vor dem Gebäude der Autobahn GmbH in Oldenburg statt. Im Juni ist ein Aktionstag geplant.

Spendenkonto

Konto: Spenden&Aktionen
IBAN: DE29 5139 0000 0092 8818 06
BIC: VBMHDE5F
Verwendungszweck: Moor bleibt Moor
Wichtig: Bitte immer den o.g. Verwendungszweck angeben, da die Spende sonst nicht zugeordnet werden kann!

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