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Klage gewonnen. Gericht entscheidet: Hanni bleibt!
Die BĂŒrgerinitiative âHanni bleibtâ hat dem geplanten Kahlschlag im Saarland einen krĂ€ftigen Riegel vorgeschoben. Mit einem Eilantrag vor dem Oberverwaltungsgericht Saarlouis haben die WaldschĂŒtzer*innen den Bebauungsplan Nr. 139.02.00 âNördlich Stuhlsatzenhausâ zu Fall gebracht. Das Gericht setzte den Bebauungsplan, der am 19. MĂ€rz 2024 als Satzung beschlossen wurde, vorlĂ€ufig auĂer Vollzug.
Die am 31.01.25 getroffene Entscheidung gilt bis zur rechtskrĂ€ftigen Entscheidung des Senats ĂŒber die eingereichte Normenkontrollklage. Was bedeutet, dass vorerst keine MaĂnahmen auf Grundlage dieses Bebauungsplans durchgefĂŒhrt werden dĂŒrfen.
âIch fordere die Verantwortlichen von Stadt und Land auf: Kommt in den Hanni und seht mit eigenen Augen, was ihr hier opfern wollen. Vielleicht findet ihr dann die Inspiration fĂŒr einen Plan, der nicht zerstört, sondern verbindet. Einen Plan, der zeigt, dass Fortschritt und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Es ist höchste Zeit, dass wir aufhören, Entwicklung gegen Natur auszuspielen. Lasst uns gemeinsam eine Lösung finden, die beidem gerecht wird.â, Marvin Kiefer, Sprecher der BĂŒrgerinitiative âHanni bleibtâ.
âAus Sicht des BUND stĂ€rkt dieses Urteil den Naturschutz im Saarland. Sie hat Signalwirkung, dass die Beachtung des Natur- und Artenschutzes in der Bauleitplanung ein wichtiger Belang ist. Die OVG-Entscheidung macht jetzt hoffentlich den Weg frei fĂŒr eine intelligente und nachhaltige FlĂ€chennutzung, ohne weitere Natur zu zerstören.â, Christoph Hassel, Vorsitzender BUND Saarland.
âDas OVG SaarbrĂŒcken hat den Bebauungsplan mit seinem heutigen Beschluss fĂŒr nicht vollzugsfĂ€hig erklĂ€rt, da der Planung artenschutzrechtliche Verbote entgegenstehen. Die notwendige Bestandsaufnahme geschĂŒtzter Tierarten und ihrer LebensrĂ€ume â insbesondere FledermĂ€use, Brutvögel und KĂ€ferarten â wurde methodisch fehlerhaft und unzureichend durchgefĂŒhrt. Auch der Umweltbericht weist erhebliche methodische MĂ€ngel auf“, sagt Dr. Eric Weiser-Saulin, Anwalt der WaldschĂŒtzer.
Damit verletzt das Planvorhaben die Zugriffsverbote nach § 44 Abs. 1 bis 3 BNatSchG. Besonders deutlich hat das OVG SaarbrĂŒcken zudem das Fehlen einer AlternativenprĂŒfung fĂŒr andere Standorte herausgestellt. Es Ă€uĂerte erhebliche Zweifel daran, ob die geplante Forschungsansiedlung auf dem Campus der UniversitĂ€t die massiven Eingriffe in Natur und Artenschutz rechtfertigen kann â zumal unklar ist, welche Institute dort tatsĂ€chlich angesiedelt werden sollen. Im Ergebnis hat das OVG SaarbrĂŒcken nicht nur die konkrete Planung als rechtswidrig eingestuft, sondern auch grundsĂ€tzliche Fragen zur gesamten Planungsstrategie der Landeshauptstadt SaarbrĂŒcken und des Landes aufgeworfen.
UnterstĂŒtzt und begleitet wurde das BĂŒndnis „Hanni bleibt“ in seinem Kampf fĂŒr den Walderhalt von privaten UnterstĂŒtzer*innen und UmweltverbĂ€nden wie z.B. dem Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie dem Landesverband Saar-Wald-Schutz e.V..
Mehr ĂŒber den Protest im Hanni erfahrt ihr hier: https://wald-statt-asphalt.net/hanni-bleibt/