Skovmagt mod Kalundborgmotorvejen

Um den Ausbau der Kalundborg-Autobahn zu stoppen, wurde der Wald in der Nähe des dänischen Knabstrup mit Baumhäusern besetzt. Die Aktivist*innen der Gruppe Skovmagt wollen die Rodung des Waldes dadurch verhindern.

Kritik an der Autobahn

Umweltschützer*innen befürchten, dass die Kalundborg-Autobahn gravierende Auswirkungen Klima und Umwelt haben wird. Die für Oktober geplante Rodung von Waldflächen mit alten Bäumen gibt Biologen Anlass zur Sorge um die lokalen Fledermauspopulationen.

Auch die Wildtierpassagen sind weniger zahlreich und kleiner als ursprünglich geplant, wodurch größere Tiere außerhalb privater Jagdgebiete nur noch wenige Lebensräume haben.

„Wir stehen vor einer Klima- und Biodiversitätskatastrophe, die von der Regierung nicht ernst genommen wird“, so Skovmagt.

Die lokale Bevölkerung in Knabstrup, Regstrup, Mørkøv, Jyderup und anderen Dörfern entlang der Autobahn wird in ihrem Alltag unter Lärmbelästigung und Feinstaubbelastung leiden.

Position der Waldbesetzung Skovmagt 55.656792, 11.551805 (OpenStreetmap)

Wer profitiert von der Autobahn?

Der Hauptprofiteur Novonordisk ist ein internationales Pharmaunternehmen, dass mit dem Versprechen nach mehr Arbeitsplätzen den öffentlichen Diskurs über den Ausbau der Schnellstraße an dieser Stelle dominiert. Die Autobahn wird zu mehr Verkehr führen, insbesondere zu mehr Schwerlastverkehr in Richtung Kalundborg, was Novo Nordisk sehr zugute kommt, das sich seit Jahren für die Autobahn einsetzt.

Insbesondere den Widerstand gegen die Produktion der vermeintlichen Medikamente zur Gewichtsreduktion von Novonordisk zu organisieren, betrachtet Skovmagt als wichtigen Bestandteil zur Abschaffung misogyner Körperbilder und Teil des Kampfes für einen intersektionalen Feminismus.

Auch die NATO und das US-Militär nutzen den Ausbau der Schnellstraße um einen potentiell zukünftigen Stützpunkt in Kalundborg mit Soldaten und Waffen zu versorgen, der aktuell schon Zwischenstopp genutzt wird.

15 weitere Schnellstraßen geplant

In ganz Dänemark hat der Staat den Ausbau und Bau von 15 neuen Autobahnen geplant. Die Projekte werden mehrere Milliarden Kronen kosten.

„Wir weigern uns, unser Land zugunsten großer Unternehmen, die den Planeten und die Menschheit zerstören, asphaltieren zu lassen. Wir finden das völlig inakzeptabel und unterstützen den lokalen Widerstand, der aus der Sorge um die Natur, dem Klima und der Gesundheit der Menschen wächst.

Wir sind fest entschlossen uns der Autobahn in den Weg zu stellen, bis ein vollständiges Moratorium für alle Autobahnbauprojekte in Dänemark verhängt wird“, sagt Tjalfe, der eines der Baumhäuser bewohnt.

Wir weigern uns, unser Land zugunsten großer Unternehmen, die den Planeten und die Menschheit zerstören, asphaltieren zu lassen.

Wer ist Skovmagt?

Skovmagt (zu deutsch „Waldkraft“) ist ein wachsendes Aktivist*innenkollektiv, das sich zum Ziel gesetzt hat, Dänemarks verbleibende Wälder vor der Rodung zu schützen, um Platz für eine neue Autobahn zu schaffen.

„Gemeinsam mit der Forcierung des motorisierten Individualverkehrs und der damit einhergehenden Umweltzerstörung hat sich die dänische Regierung mit der Planung dieser Schnellstraßen dazu entschlossen, Militarismus und Profitgier dem drohenden Ökozid unterzuordnen.

Alle Menschen die sich gegen diese Form des gesellschaftlichen Umbaus wehren wollen, sind herzlich dazu eingeladen die Besetzung in Knabstrup mit aufzubauen und zu verteidigen!“.

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Spendenkonto

Fundraiser: https://opencollective.com/skovmagt25

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