ZAD de la Colline

ZAD de la Colline

Im Oktober 2020 besetzte eine Gruppe von Aktivist:innen den Mormont-Hügel im Kanton Waadt, um den Zementmulti Lafarge-Holcim daran zu hindern, seinen dort ansässigen Steinbruch auszuweiten.

Ende Februar wurde offiziell bestätigt, dass ab Mitte März akute Räumungsgefahr für die ZAD(Zone a Défendre) besteht. Die Justiz und der Staat haben sich im Gerichtsprozess zugunsten Holcims entschieden.

Wenig später wurde die ZAD wie angekündigt geräumt.

Wald statt Asphalt solidarisiert sich mit der ZAD! Die Zement- und Betonindustrie ist auch stark verwoben mit der Straßenbauindustrie. Wir fordern: Keine weitere Zerstörung von Naturräumen – weder für Bauprojekte aller Art noch für deren Rohstoffgewinnung! #zadpartout

Was ist auf dem Mormont Hügel los?

In Éclépens, nur wenige Kilometer nördlich von Lausanne, bewirtschaftet das internationale Zementunternehmen LafargeHolcim seit fast 25 Jahren ungestört 2800 m2 des Mormont-Hügels. Im Jahr 2022 wird der bereits weit fortgeschrittene Steinbruch die Grenze seines genehmigten Betriebsbereichs erreichen, weshalb Holcim Schweiz so schnell wie möglich die ungezügelte Ausbeutung des Mormont-Hügels genehmigt bekommen möchte. Wenn die Sprengungen bis 2029 nicht beendet werden, wird das gesamte Plateau der Birette verschwunden sein. Doch damit nicht genug: Holcim plant, den Steinbruch in Zukunft weiter auszubauen, bis hin zur Zerstörung des Gipfels des Mormont, der in einem Gebiet liegt, das im Bundeslandschaftsinventar aufgeführt ist. Dieses Gebiet gilt als eines der reichsten Floragebiete im Zentraljura. Das neue Projekt von Holcim, 8,4 Millionen Kubikmeter Kalkstein abzubauen, ist das Ergebnis eines Rekurses der NGOs, die gegen die Erweiterung der Mine vorgehen (Vereinigung zum Schutz des Mormont-Hügels, Pro Natura), der auf kantonaler Ebene scheiterte. Aber der Kampf ist noch nicht vorbei. Auf Bundesebene wurde Berufung erhoben, doch wenn sie erfolglos bleibt, riskiert der Hügel für immer zerstört zu werden.

Warum eine ZAD?

Wir haben beschlossen, diesen Hügel vor der Erweiterung des Steinbruchs durch LafargeHolcim zu schützen, indem wir das Gelände physisch besetzen. Das Unternehmen, das bereits fast die Hälfte des Hügels und seiner Ökosysteme zerstört hat, aber auch Bäuerinnen und Bauern enteignet hat, die das Land für die Produktion von Nahrungsmitteln nutzten, will Schätze der Biodiversität aus unser aller Umwelt auslöschen. Wir weigern uns, die Möglichkeit der Zerstörung von Ökosystemen und ganzen Landstrichen in die Hände von multinationalen Konzernen wie LafargeHolcim zu legen. Wir fordern, dass die geplante Steinbrucherweiterung im Gebiet der Birette aufgegeben wird und dass die Justiz ihre Arbeit tut, um unsere Zukunft zu bewahren. Wir wollen, dass LafargeHolcim die Erweiterung des Steinbruchs beendet.

Investoren, Unternehmer, Größenwahnsinnige, Verfechter des unendlichen Wachstums, die ihr bereit seid, unsere Ressourcen und unser Land bis zum Ende zu plündern: Wir kämpfen für den Erhalt des Lebens und gegen seine ununterbrochene Zerstörung. Die Verkomplizierung der Rechtswege, die Allmacht des privaten Unternehmertums, die mangelnden Gesetze zum Schutz der Natur und die Schwerfälligkeit der Institutionen, wenn es darum geht, unsere Zukunft zu bewahren, bereiten uns große Sorge. Wir leben in einer Zeit, in der junge Menschen sich mobilisieren, sich informieren und den Zerstörungswahnsinn nicht mehr hinnehmen. Wir wollen eure Dürre, eure Wirbelstürme, eure Hungersnöte und euren Beton nicht. Wir bauen unsere eigene Zukunft, mit Respekt für den Planeten. Wir kämpfen für diese Zukunft und werden den Mormont Hügel besetzen, bis der Kampf um die Zukunft der Natur gehört wird. Wir kämpfen für das Leben, für das Wasser, für das Land; für die Schönheit der Landschaft, für fruchtbares Land; für das Überleben der letzten Parzellen, die nicht durch Profitgier ausgebeutet und ruiniert wurden. Solange die Machthaber die Zerstörung der uns verbliebenen Ressourcen fortsetzen wollen, werden wir kämpfen.

Warum eine ZAD? Eine besetzte und zu verteidigende Zone ist ein kollektiver, inklusiver und experimenteller Weg zur Verteidigung der Ökosysteme, die uns erhalten. Sie ist nicht nur ein Schlachtfeld, sie ist auch eine zu beschreibende Zone. Ein lebendiger Ort, an dem wir uns an neuen Formen des Kampfes und neuen Wegen des Zusammenlebens versuchen können.

La Birette könnte… ein Ort zum Leben sein, ein Ort zum Teilen und Weitergeben von Wissen über die lokale Artenvielfalt. Das Land könnte kultiviert werden und lokale Lebensmittel liefern, zurückgegeben an die Bäuerinnen und Bauern der Region, denen das Land das sie kennen, lieben und kultivieren, von einem bereits milliardenschweren multinationalen Unternehmen weggenommen wurde. Ein Ort, der im Einklang mit Fauna und Flora lebt, das ist es, was die Birette sein sollte.

Weitere Links

Weitere Infos findet ihr auch auf der Webseite der ZAD: https://zaddelacolline.info/de.html

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