A14-Protest: Baumbesetzung Seehäuser Forst – Die Räumung droht

Wir brauchen Dialog, keine Konfrontation | Aufforderung an Landrat Patrick Puhlmann, das friedliche Klimaschützer-Camp nicht zu gefährden und ins Gespräch vor Ort zu kommen

Prignitz | Altmark | 07.05.2021: Wir bitten den Landrat des Landkreises Stendal, Patrick Puhlmann, zu einer auch weiterhin friedlichen Lage im Seehäuser Forst beizutragen. In einer Pressemitteilung hatte der Landrat am 06.05.2021 angekündigt, gegen die Baumbesetzer im Seehäuser Forst mit Polizeieinsatz vorgehen zu wollen und das Camp in den nächsten Tagen räumen zu lassen.

Die Umweltaktivisten im Seehäuser Forst sind keinerlei Gefahr für den Wald, sondern setzen sich mit großem persönlichem Engagement für den Erhalt des Waldes ein. Sie verhalten sich dementsprechend vorschriftsmäßig. Es sind friedliche junge Menschen, die einen großen persönlichen Einsatz für den Klimaschutz und damit für zukünftige Generationen bringen.

Davon überzeugten sich in den zurückliegenden Tagen auch viele Einwohner aus den nahegelegenen Dörfern, die das Waldcamp besuchten. Die Einwohner unterstützen die jungen Klimaschützer im Camp, bringen gekochtes Essen mit und versorgen die Aktivisten mit anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Im Camp herrscht strenges Rauchverbot. Im Übrigen ernähren sich die jungen Leute vegan und von Rohkost.

Eine Bedrohung geht dagegen von aggressiven und offenbar auch alkoholisierten Besuchern aus, die in den ersten Tagen mehrfach zum Waldcamp kamen, dort rauchten, Bier tranken und die jungen Umweltschützer aggressiv bedrohten und anpöbelten. Sie drohten sogar damit, die Bäume mit den Baumhäusern zu fällen. Zuvor hatte der CDU-Politiker und Kreistagsmitglied Chris Schulenburg ein Video auf Facebook verbreitet, in dem er sich abwertend und aufhetzend über die Baumbesetzer äußerte. Facebook hat die Aufrufe, die auf dieses Video folgten, mittlerweile wegen des Straftatbestandes der Gewaltandrohung gelöscht.

Wir bitten Landrat Puhlmann, sich ein eigenes Bild von den friedlichen Waldbesetzern zu machen. Auch die Corona-Verordnung dürfte kein Grund sein, um zu einer solchen drastischen Maßnahme zu greifen, wie es die angedrohte Räumung des Camps wäre. Die Waldbewohner halten sich ausschließlich im Freien auf, die Infektionsgefahr dürfte daher äußerst gering sein.

Wir brauchen keine Konfrontation, sondern Dialog. Wir brauchen einen Dialog für eine neue, zeitgerechte und klimagerechte Mobilität. Wie der Landrat richtig schreibt in seiner Pressemitteilung: „Die Entscheidung zum Bau der A 14 ist vor Jahrzehnten getroffen worden.“ So ist es. Deshalb muss über die A 14-Planung in der nördlichen Altmark jetzt neu verhandelt werden.

Kontakt

Bündnis VERKEHRSWENDE ELBE-ALTMARK
A14 – B190n – A39: Ein Problem für unsere Zukunft.
E-Mail: info@verkehrswende-elbe-altmark.email
Homepage: www.verkehrswende-elbe-altmark.de

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