Wald statt Kies: Banny bleibt!

FĂŒr den Abbau von Kies sollen rund um den sĂŒdhessischen Langener Waldsee eine FlĂ€che von mehr als 60 Hektar wertvoller Bannwald zerstört werden. Dagegen regt sich Widerstand.

Bei einem Bannwald handelt es sich laut Definition um ein als Ganzes erhaltenswertes WaldstĂŒck. Was das genau bedeutet wird je nach Bundesland unterschiedlich ausgelegt. Das Hessische Waldgesetzt definiert den Begriff Bannwald wie folgt:

Ein Bannwald ist ein Wald, der wegen seiner Lage, flĂ€chenmĂ€ĂŸigen Ausdehnung und seiner außergewöhnlichen Bedeutung fĂŒr Wasserhaushalt, Klima und Luft­reinigung in seiner FlĂ€chensubstanz erhalten werden muss und deshalb nur in AusnahmefĂ€llen gerodet werden darf.

Zu solchen AusnahmefĂ€llen zĂ€hlt das Bundesland Hessen leider auch die Gewinnung von BodenschĂ€tzen, weshalb das Land die Rodung von sage und schreibe ĂŒber 60 Hektar Wald fĂŒr den Abbau von Kies per Planfeststellungsbeschluss genehmigte. Das entspricht einer GrĂ¶ĂŸe von ĂŒber 85 Fußballfeldern.

Seitdem frisst sich eine, im im SĂŒdosten des Langener Waldsees gelegene Kiesgrube unerdmĂŒdlich ihren Weg durch den Wald, obwohl dieser sowohl fĂŒr die lokale Artenvielfalt als auch fĂŒr das Grundwasser von großer Bedeuteung ist.

Zerstörung unter Auflagen

Alle zwei Jahre wird ein neuer Betriebsplan erlassen, in dem definiert ist, welche Teile des Waldes als nĂ€chstes der SĂ€ge zum Opfer fallen sollen. Diese Genehmigungen sind an Auflagen geknĂŒpft, die das verantwortliche Unternehmen Sehring dazu verpflichtet, Renaturierungsmaßnahmen umzusetzen. Diese Auflagen wurden in der Vergangenheit jedoch nicht immer erfĂŒllt, weshalb der BUND regelmĂ€ĂŸig gegen die BetriebsplĂ€ne klagt (siehe auch Artikel der FR).

Position der Waldbesetzung: 50.0059800, 8.6354300

Nach und nach werden immer wieder mehrere Hektar große Waldabschnitte von der Stadt Langen an Sehring ĂŒbergeben, welches diese danach rodet und auskiest und in dem Zuge vollstĂ€ndig zerstört. Die bedrohten Bereiche sind idR. an umgebenden AmphibienzĂ€unen erkennbar, welche die schĂŒtzenswerten Tiere rechtzeitig vor der Rodung aus den totgeweihten WaldstĂŒcken ausperren soll.

Rettet den Bannwald

Widerstand und Waldbesetzung

Die Menschen in der Region sind nicht lĂ€nger bereit, die Zerstörung ihres Waldes tatenlos mitanzusehen. Gemeinsam mit dem BUND kĂ€mpft das AktionsbĂŒndnis Langener Bannwald seit vielen Jahren fĂŒr den Erhalt des Waldes und gegen die Erweiterung der Kiesgrube.

Ende 2021 forderte das BĂŒndnis in einem offenen Brief ein Moratorium der geplanten SĂŒdost-Erweiterung der Kiesgrube und ein sofortiges Rodungsstopp des Langener Bannwaldes. Im Falle weiterer Rodungen wurden Protestaktionen angekĂŒndigt.

Auch Wald statt Asphalt hat sich dem BĂŒndnis angeschlossen und unterstĂŒtzt die Proteste um den Langener Bannwald.

Im Februar 2024 sorgte eine Sabotage-Aktion fĂŒr Aufsehen in Langen: Unter dem Motto Disrupt Sehring! brachten Aktivist:innen die FörderbĂ€nder der Kiesgrube kurzzeitig zum Stillstand.

Jetzt langt’s! Banny bleibt

Am dritten Juli-Wochenende 2024 wurde ein Teil des Bannwaldes, welcher fĂŒr die Erweiterung der Kiesgrube gerodet werden soll von Aktivist:innen besetzt. Mehr dazu in der Pressemitteilung: Jetzt langt’s! Langener Bannwald besetzt.

Waldbesetzung

Direkter Kontakt:

Dauermahnwache im Wald
AktionsbĂŒndnis / BI
Ermittlungsausschuss (EA)
November 15, 2025 in

Langen, Wasserwerk West, Waldeingang Paul-Ehrlich-Straße

Spendenkonto

Konto: Spenden&Aktionen
IBAN: DE29 5139 0000 0092 8818 06
BIC: VBMHDE5F
Verwendungszweck: Banny bleibt
Wichtig: Bitte immer den o.g. Verwendungszweck angeben, da die Spende sonst nicht zugeordnet werden kann!

Ähnliche Themen
rauf