Garnholter Büsche besetzt! Protest gegen die A20 erhält bundesweite Unterstützung

Nach dem Hambi und dem Danni nun der Garni: Neuer Schauplatz der Klimagerechtigkeitsbewegung im Ammerland

Aktivist:innen haben über das Wochenende die ‚Garnholter Büsche‘ besetzt. Das bereits durch die A28 zerschnittene Waldstück zwischen Westerstede und Bad Zwischenahn liegt auf der geplanten Trasse der A20 und wird nun aktiv gegen den geplanten Bau der „Küstenautobahn“ verteidigt. Die A20, welche an genau dieser Stelle in die A28 münden soll, sei mit über 200 km Neubaustrecke das „größte, klimaschädlichste und teuerste Projekt des Bundesverkehrswegeplans 2030“, so die Besetzer:innen in dem Statement, welches am Samstag im Namen der Besetzung auf einem Internet-Blog veröffentlicht wurde.

„Ich bin generell gegen den Neubau von Autobahnen, besonders in Zeiten der Klimakrise, aber eine Autobahn durch so viel Moor zu bauen, ist nur absurd“, so Feder, Teil der Besetzung. Das Moor spielt als Kohlenstoffspeicher eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Klimakrise. Gin, ebenfalls Teil der Besetzung, sagt: „Was wir aktuell brauchen, sind Lösungen für die Probleme unserer Zeit – mit dem Klimawandel vorneweg. Was wir aktuell am wenigsten brauchen, sind solche Projekte wie diese Autobahn.“

Was wir aktuell brauchen, sind Lösungen für die Probleme unserer Zeit – mit dem Klimawandel vorneweg. Was wir aktuell am wenigsten brauchen, sind solche Projekte wie diese Autobahn.

Gin

Die Klimaschützer:innen solidarisieren sich in ihrem Statement ebenfalls mit vielfältigen Protesten weit über die Bundesgrenzen hinaus. Der explizite Bezug auf eine Vielzahl von Besetzungen zeigt auf, wie flächendeckend die Szene der Klimabesetzungen mittlerweile vernetzt ist. So ist auch damit zu rechnen, dass die Aktivist:innen bundesweit mobilisiert haben. „Klimabesetzungen werden immer salonfähiger“, so Gin weiter. „Das liegt wohl vor allem daran, dass immer mehr Menschen die Dringlichkeit der Klimakrise verstehen.“

Unter einem stetig wachsenden Polizei-Aufgebot von Freitagabend auf Samstag wurde der Wald am Samstagabend schließlich von den Aktivist:innen verlassen, um Kooperationsgespräche mit dem Noch-Eigentümer zu führen. Ein Camp ließ sich unweit des Waldes auf einem nahegelegenen Trassenstück errichten. Am Sonntag kam es in Solidarität mit der Besetzung bereits zu spontanen Waldspaziergängen der ansässigen Autobahngegner:innen. Hella, eine direkte Anwohnerin, freut sich über den „Aktionismus der jungen Leute“. Sie wohnt unweit des Waldes und hat direkt die Chance genutzt, Kontakt zu knüpfen. „Die Planung der A20 schwebt seit so vielen Jahren wie ein Damoklesschwert über uns. Dass die jungen Leute uns jetzt hier unterstützen, macht mich froh und hoffnungsvoll.“ Die Aktivist:innen wollen jedenfalls bleiben, „bis die A20 geht.“

Statement zur Besetzung: garni.blackblogs.org

Disclaimer:
Stimmen aus dem Wald sind immer als Einzelstimme zu verstehen. Keine getroffene Aussage ist auf die gesamte Besetzung übertragbar.

Kontakt der Wald-PR:
Tel.: +49(0)178 – 76 48 491
Mail: a20stoppen@riseup.net

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