Ostfeld Wiesbaden
Unter dem Namen „Ostfeld“ soll angrenzend an den Wiesbadener Stadtteil Fort Biehler ein neues Stadtviertel entstehen. Derzeit befinden sich in dem rund 50 Hektar großen Gebiet zum Großteil landwirtschaftliche genutzte Felder denen nun die Versiegelung droht. In die Kritik geraten ist das Projekt Ostfeld vor allem auf Grund negativer Auswirkungen auf das Stadtklima von Wiesbaden und Mainz, denn das Areal ist eine wichtige Frischluftschneise.
Durch seine Kessellage liegt Wiesbaden in einem windschwachen Gebiet. Somit sind das städtische Mikroklima und die Wärmebelastung bereits sehr hoch. Die Stadt ist demnach auf Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiete wie dem Ostfeld angewiesen. Wird hier trotz Abraten wissenschaftlicher Studien gebaut, steigen die Temperaturen. Von Mainz bis nach Wiesbaden sollen es mindestens 1,5 bis 2 Grad sein. In der Umgebung Mainz, Biebrich und Erbenheim könnte es sogar noch wärmer werden.
„Wiesbaden hat den Klimanotstand ausgerufen. Die Stadt hat sich damit verpflichtet, bei all ihren Vorhaben das Klima mit einzubeziehen. Nun wollen sie ein Projekt umsetzen, das unser Stadtklima weiter zerstört!“
Joelle Sander, FFF Wiesbaden
Die Gegend im und um das Ostfeld herum ist sehr arten- und insektenreich. Über 200 verschiedene Vogelarten, Wildbienen und eine seltene Eidechsenart sind dort verzeichnet. Unmittelbar unterhalb des geplanten Baugebietes verläuft eine Wasserader, die ein wichtiges Biotop versorgt. Die Bebauungspläne für das Ostfeld beachten diese nicht und könnten sie zerstören. Eine Beschädigung der Wasserader würde das Ende des Biotops bedeuten.
Schon in den 1990er Jahren plante die Stadt ein Gewerbegebiet im Ostfeld. Die Bebauung wurde aus Klimaschutzgründen als nicht vertretbar eingestuft. Zwanzig Jahre später soll das Projekt auf einem noch viel größeren Areal trotzdem realisiert werden. Und das trotz Klimanotstand und wissenschaftlich belegten Gegenargumenten. Die Klimabewegung stuft das Bauvorhaben als starke Gefährdung für das städtische Klima ein. Sie appelliert an die SEG sowie die Stadtverordnetenversammlung, die Umsetzung des Projektes zu stoppen. Für die Generierung von Wohnraum sollen stattdessen bereits versiegelte Flächen genutzt werden.
Mittlerweile haben sich diverse Organisationen und BIs zu Aktionsbündnissen gegen die Ostfeldbebauung zusammengeschlossen. Diese fordern u.a. die Berücksichtigung der Ergebnisse der KLIMPRAX-Studie, welche erst kürzlich die Auswirkungen der Klimakrise auf das Stadtklima in Mainz und Wiesbaden untersuchte.
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