Lobau-Autobahn im Osten von Wien stoppen!
Kaum ein Projekt in Ăsterreich zeigt die Absurditäten der kapitalistischen Logik und den fehlenden Willen fĂźr eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende so sehr auf wie der „Lobautunnel“ und seine Satellitenprojekte im Osten von Wien.
Bereits seit ßber 20 Jahren wird das Projekt kontrovers diskutiert. Dabei wurden die Anliegen der Betroffenen zu Klimaschutz und sozialen Fragen immer wieder ignoriert. Währenddessen wurde ein neues Stadtviertel errichtet, das angeblich eine Autobahnanbindung braucht, tatsächlich jedoch, trotz des Rßckbaus Üffentlicher Verkehrsmittel per U-Bahn bestens erreichbar ist.
Auch wenn das Projekt als Lobautunnel angekĂźndigt wurde, sollen von der 19km langen Autobahn tatsächlich nur 8km als Tunnel ausgebaut werden. Die Projektkosten, welche ursprĂźnglich auf 1.6 Milliarden geschätzt wurden, belaufen sich Schätzungen zu Folge tatsächlich auf bis zu 4,5 Milliarden Euro. Eine gigantische Investition, welche gerade im Schatten der Coronakrise schwer verargumentierbar ist. Sollten wir nicht gerade jetzt die „Systemrelevanz“ derartiger Bauvorhaben noch einmal in Frage stellen?
Und dabei sind die Kosten fßr soziale und Ükologische Folgeschäden der Lobau-Autobahn noch nicht inbegriffen: Die Lärmbelastung in Kindergärten und Schulen, die Gefahr fßr das Trinkwasser von Wien sowie die VerunmÜglichung der Pariser Klimaziele und Klimagerechtigkeit um nur einige zu nennen.
Schon dieses Jahr soll mit dem Bau eines der Satellitenprojekte, der sogenannten âStadtstraĂeâ in Hirschstetten, die in ihren Dimensionen aber eher eine âStadt-Autobahnâ werden wird, begonnen werden. Und das obwohl noch nicht alle Genehmigungen fĂźr die Lobau-Autobahn vorhanden sind – ohne die Autobahn fĂźhrt die StadtstraĂe also ins nirgendwo. Mit ihrem Bau sollen Fakten geschaffen werden, um die Lobau-Autobahn zu rechtfertigen.
Den Stau-geplagten Anwohner:innen in den Wiener AuĂenbezirken wird mit den neuen StraĂen Verkehrsentlastung versprochen – dabei wissen wir schon viel zu lange: Wer StraĂen sät, wird Verkehr ernten. Die versprochene Verkehrsentlastung bleibt ein Mythos.
Die Autolobby, die dieses Monsterprojekt vorantreibt, hat viele Gesichter:
- Mit der Industrie verstrickte Parteien im nationalen Parlament, das mit einem Beschluss die Entscheidung zum Bau rßckgängig machen kÜnnte
- Die Bundesregierung, die dazu keine Schritte einleitet
- Die ASFINAG als Bauherrin
- Die Industriellenvereinigung (IV) und Wirtschaftskammer (WKO) als groĂe BefĂźrworter des Projekts
- Die betroffenen Landesregierungen, die die Projekte jeweils mittragen.
Sie alle gieĂen diese veraltete Verkehrspolitik lieber in Beton anstatt endlich eine Mobilitätswende mit sozialgerechtem Ăśffentlichen Verkehr und attraktiver Fahrradinfrastruktur in der Region zu schaffen und die wirtschaftliche Abhängigkeit von dem nicht zukunftsfähigen Wirtschaftszweig Auto zu transformieren.
Während die lokale BevÜlkerung dann erst recht wieder unter dem wachsenden Verkehr leiden wird, lacht sich die Autolobby ins Fäustchen: Denn mehr Verkehr und mehr Autos sind genau das was sie braucht um ihr Hamsterrad der Profitlogik am Laufen zu halten. Somit beteiligen sich all diese Akteure aktiv an der ZerstÜrung unserer Lebensgrundlagen, obwohl wir endlich beginnen mßssen uns fßr eine lebenswerte und resiliente Zukunft einzusetzen.
âIn den letzten Wochen wurde Ăśffentlich diskutiert, dass die Klimaschutzministerin Gewessler einen „Klima-Check“ fĂźr ASFINAG StraĂen-Projekte angeordnet hat. Dieser Klima-Check, der nur im Sinne der Autobahn-Gegner:innen ausfallen kann, wird jedoch keine rechtlich bindlichen Ergebnisse produzieren.
Deswegen liegt es einmal mehr an uns, auf der StraĂe zu zeigen, dass wir diese Klimakiller-Projekte nicht zulassen werden! Denn die sozialen und Ăśkologischen Kosten, die dadurch entstehen, mĂźssen wir alle tragen. Also bleibt uns nur, diesen Bau selbst zu verhindern!
Klimaschutz bleibt Handarbeit und wir bereiten uns auf einen heiĂen Herbst vor!
Spendenkonto allgemein
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Siehe auch systemchange-not-climatechange.at
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