Leinemasch BLEIBT: Feiern und Trauern im Rodungsgebiet

Gemeinsam mit dem BĂŒndnis gegen den Ausbau des SĂŒdschnellwegs lĂ€dt Leinemasch BLEIBT anlĂ€sslich Rodungs-Moratorium einerseits und beginnender Rodung andererseits fĂŒr den kommenden Samstag zu Austausch und Ausblick, zu Kaffee und Kuchen und zu angemeldeten Demo-Touren durchs Rodungsgebiet im Döhrener Maschpark ein.

  • Samstag, 3. Dezember; 10 bis 13 Uhr; Mahnwache Döhrener Maschpark
  • Touren im Rodungsgebiet Maschpark: ca. 10.30 Uhr, 11.30 Uhr und 12.30 Uhr

Die Rodung in diesem Gebiet der Masch beginnt bereits am Montag, den 5. Dezember.  Östlich der LeinebrĂŒcke bis zur SchĂŒtzenallee in Döhren sollen große FlĂ€chen entlang des SĂŒdschnellwegs gerodet werden, um die „Tunnellösung“ im Zeitrahmen zu halten.

Erreichtes feiern und die Verkehrswende erkÀmpfen

„Mit dem Austausch an der Mahnwache wollen wir am Samstag das gemeinsam Erreichte feiern und gleichzeitig deutlich machen, wie wirksam und auch wie notwendig Widerstand ist, auch weiterhin“, erklĂ€rt Julia Förster von Leinemasch BLEIBT die Idee des Treffens. „Wir brauchen schnelle, tiefgreifende Transformationen, und die erreichen wir nur, wenn viele Menschen sich klar positionieren – in diesem Fall eben fĂŒr die Verkehrswende und Klimagerechtigkeit, ganz konkret hier auf lokaler Ebene.“

Die Situation rund um den beschlossenen Ausbau des SĂŒdschnellwegs hat sich in den vergangenen Tagen verĂ€ndert: Verkehrsminister Olaf Lies hat ein Moratorium fĂŒr Rodungen im gesamten westlichen Teil der Leinemasch – also auch rund um die Ricklinger Kiesteiche – ausgesprochen, um bis zur Rodungssaison 23/24 die geplante Verbreiterung des Schnellwegs auf den PrĂŒfstand zu stellen. Auch das Baumhausdorf TĂŒmpeltown soll bestehen bleiben.

„Wir sind erleichtert, dass es jetzt diesen Raum fĂŒr eine zeitgemĂ€ĂŸe Umplanung gibt“, erklĂ€rt Helene Grenzebach vom BĂŒndnis gegen den Ausbau des SĂŒdschnellwegs. „Die Verkehrswende muss jetzt umgesetzt werden.“ Das BĂŒndnis hatte bereits Ende 2020 gegen die VerbreiterungsplĂ€ne fĂŒr den SSW mobil gemacht. Trotz massivem Protest fand im September 2021 die Planfeststellung statt, in der die Verbreiterung des Schnellwegs um zehn Meter festgeschrieben war.

Öffentlichen Druck beibehalten

Dass es nicht nur um erreichte Erfolge geht, macht Tabea Dammann, die fĂŒr Leinemasch BLEIBT und Fridays for Future im Team ist, deutlich. „Es ist wichtig, dass wir den öffentlichen Druck auf Behörden und Politik beibehalten. Denn noch ist nichts final entschieden! Noch immer kann es sein, dass die kurzsichtigen â€žWeiter-so-Lösungen“ durchgesetzt werden. FĂŒr eine Verbreiterung des SĂŒdschnellwegs dĂŒrfen also auf keinen Fall bereits Fakten geschaffen werden. Eine klare Trennung zwischen Minimallösung und unsinniger Verbreiterung muss unbedingt beibehalten werden.“ 

Dass ab Montag im Maschpark so viele BĂ€ume fĂŒr die â€žTunnellösung“ gefĂ€llt werden, trifft alle an den Protesten beteiligte Gruppen. „Eigentlich ist jeder Baum, der fĂŒr eine Straße gefĂ€llt wird, einer zuviel. Wir schauen die nĂ€chsten Tage genau hin, was passiert“, sagt Dammann.

Die Zerstörung betrauern

Die gemeinsamen Touren am kommenden Samstag, die einen Teil der RodungsflĂ€che umrunden, sind auch ein Abschiednehmen von den BĂ€umen dort und von einem unversehrten Döhrener Maschpark. Und damit ein Ort fĂŒr die gemeinsame Trauer – und fĂŒr das Bewusstsein, dass der gemeinsame Kampf fĂŒr den Erhalt zumindest der westlichen Leinemasch nicht enden darf. Und auch nicht enden wird.

Wir freuen uns auf ein starkes, gemeinsames Signal mit allen, dies sich in den vergangenen zwei Jahren engagiert haben und mit allen, die das in Zukunft tun werden!

Leinemasch BLEIBT!

Mehr ĂŒber den Widerstand in der Leinemasch erfahrt ihr auf unserer Protestseite Leinemasch BLEIBT

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