Tümpeltown ruft Tag X aus! Räumung steht kurz bevor!

Hannover. Laut Einschätzung der Menschen in der Waldbesetzung Tümpeltown steht die Rodung in der Leinemasch zugunsten des Ausbaus des Südschnellwegs unmittelbar bevor. Die Indizien haben sich verdichtet und wurden von verschiedenen Quellen untermauert. Den Beginn der Räumung der Waldbesetzung erwarten sie zwischen Sonntag, 14.01. und Montag, 15.01. Für die Aktivist:innen aus Tümpeltown und Leinemasch BLEIBT heißt das nun, sich gemeinsam auf die zu erwartende Rodung und Räumung vorzubereiten.

Quadrat, eine Aktivistin aus der Besetzung, sagt dazu: „Unsere Besetzung ist somit akut räumungsgefährdet, da ein Ausbau des Südschnellwegs verhindert wird, solange wir nicht geräumt sind.“

Laut Erwartungen der Aktivist:innen ist noch bis Freitag, 12.01., eine Anreise zur Unterstützung möglich. „Wir rechnen mit breitem Support, unter anderem von anderen Klimagerechtigkeitsaktivist:innen. Die Expansion des Südschnellwegs ist genauso wie der geplante Ausbau der anderen Schnellwege um Hannover kein Einzelfall. Für den fossilen Kapitalismus werden überall in Deutschland Straßen ausgebaut.“, kommentiert Belgrad, eine andere Klimagerechtigkeitsaktivistin.

Für einen Ausbau müssten 13 Hektar Wald in dem Landschaftsschutzgebiet gerodet werden. Dafür müssten auch die dort ansässigen Biber weichen, was laut EU-Richtlinien illegal wäre.

„In Zeiten des größten Artensterbens seit den Dinosauriern ist das schon schlimm genug, aber der Ausbau trägt auch zur Verschärfung der Klimakrise bei. Ein Ausbau von Straßen im Globalen Norden, inmitten der Klimakrise, ist eine Fortführung von Klimaungerechtigkeit und Neokolonialismus“, merkt ein weiterer Mensch aus der Besetzung an.

Die Aktivist:innen machen noch einmal deutlich, was sie seit Beginn des Protests vor mehr als anderthalb Jahren immer wieder betont haben: „Wir sind trotz der zu erwartenden Polizeigewalt bereit für eine Räumung. Wir werden Widerstand leisten!“

Dauermahnwache mit Übernachtungsmöglichkeit

Am 6. Januar wurde eine Dauermahnwache eingerichtet. Die Mawa dient als Anlaufpunkt für alle, die sich dem Protest zur Rettung der Leinemasch anschließen wollen. Dort kann und darf auch gezeltet werden.

Bereits nach wenigen Tagen haben sich dort über 100 Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus eingefunden, um trotz Regen und Kälteeinbruch zu bleiben und deutlich Position zu beziehen: Position gegen die absurden Pläne von Bund und Land Niedersachsen, mitten in der Klimakatastrophe das Herz des Landschaftsschutz- und Naherholungsgebietes Leinemasch in Hannover für zehn Meter mehr Straßenbreite zu roden und zu zerstören. Sie zeigen damit: Wir verhandeln hier kein lokales Problem, sondern das dahinterstehende bundes- und landesweite Versagen politischen Handelns in der Klimakatastrophe.  


Weitere Infos über den Protest in der Leinemasch findet ihr auf unserer Themenseite Leinemasch BLEIBT!

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