Wilder Wald bleibt!

Wilder Wald bleibt!

Was ist der Wilde Wald?

In Hamburg-Wilhelmsburg am Ernst-August-Kanal und der Georg-Wilhelm-Straße liegt ein natürlicher, unberührter Pionierwald. Nach der Großen Flut 1962 entstand hier auf zehn Hektar ein einzigartiges Biotop für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Heute wachsen hier überwiegend Weiden, Pappeln, Birken und dichtes Unterholz. Der Wald wird nur in Teilen von Menschen genutzt und bietet wertvollen Lebensraum für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. Der Wilde Wald ist mit über 1.500 jahrzehntealten Bäumen der einzige Wald in Hamburg-Mitte und ein wichtiges Naherholungsgebiet.

Was ist das Problem?

Der Bezirk Hamburg-Mitte plant, dieses wertvolle Ökosystem zu zerstören, um das „Spree-hafenviertel“ mit 1.000 Wohnungen und Gewerbe zu bauen. Dabei stehen in Hamburg und besonders in Wilhelmsburg leere Industrie- und Gewerbeflächen zur Verfügung – aber es ist billiger, Natur zu vernichten, als Brachflächen und Leerstand zu sanieren.

Die Ausgleichsfläche soll außerhalb Hamburgs, 40 km entfernt, angelegt werden. Abgesehen davon, dass diese keinen jahrzehntealten Wald ersetzen kann, hat sie keine Auswirkungen auf das lokale Mikroklima und ist für Anwohner:innen unerreichbar.

Wir fordern:

  • Planungsstopp für das Spreehafenviertel
  • langfristiger Erhalt und Schutz des Wilden Waldes
  • Keine weitere Flächenversiegelung
  • Ausweisung von Gewerbe- und Industrieflächen für Wohnungen
  • Nachhaltige Lösungen für bezahlbaren Wohnraum: Sanktionen gegen Leerstand, mehr Genossenschaften, 50% Sozialwohnungen
  • Umweltgerechtigkeit: lokale Naturräume müssen für alle erreichbar bleiben

Es ist noch nicht zu spät!

Der Bebauungsplan für das „Spreehafenviertel“ ist noch nicht beschlossen. Es müssen noch die Träger öffentlicher Belange beteiligt werden, hier werden auch Naturschutz- und Umweltverbände Stellungnahmen abgeben. Die öffentliche Auslegung der Pläne ist für das 1. Quartal 2023 geplant, dabei können alle Bürger:innen Einwendungen einbringen..

Was tun wir?

Wir müssen den Bebauungsplan stoppen, dazu informieren wir Bürger:innen und Politiker:innen, mobilisieren Unterstützer:innen, bereiten Einwendungen gegen das Bebauungsplanverfahren vor und prüfen rechtliche Möglichkeiten.

Derzeit ist der Wilde Wald noch nicht aktiv besetzt, weil noch keine akute Rodungsgefahr besteht. Wir vernetzten uns mit anderen Gruppen, Initiativen und Besetzungen, bauen Kontakte zu Verbänden, Politik und Verwaltung auf und versuchen, das Thema öffentlich und präsent zu machen. Falls sich der Bebauungsplan so nicht verhindern lässt, bereiten wir uns auf direktere Aktionsformen vor.

Wie könnt ihr helfen?

Wir freuen uns über Besuch und jede Unterstützung, kommt gerne vorbei! Verbreitet außerdem gerne unsere Neuigkeiten über Twitter oder Mund-zu-Mund-Propaganda in eurem Umfeld.

Ganz besonders hilfreich sind derzeit Menschen, die in der Hamburger Politik oder Verwaltung oder bei Presse und Medien arbeiten oder Kontakte dorthin haben. Oder Menschen, die rechtlich und / oder medial unsere Kampagne gegen das Bebauungsplan-Verfahren unterstützen können, sei es durch Tipps und Erfahrungsaustausch oder tatkräftige Mitarbeit. Wir freuen und ganz besonders, wenn ihr euch bei uns meldet.

October 13, 2024 in

Hamburg, Provinzialbrücke der Georg-Wilhelm-Straße über den Ernst-August-Kanal

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