Gemeinsam gegen die Rodungssaison

Am 1. Oktober beginnt die Rodungssaison. Wir verraten euch, welche Orte jetzt besonders bedroht sind.

Zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar dĂŒrfen in Deutschland BĂ€ume geschlagen werden. Daher beginnt ab Herbst in allen aktiven Waldbesetzungen und fĂŒr alle unbesetzten bedrohten NaturrĂ€ume und WaldstĂŒcke die heiße Phase.

In Deutschland und Europa sind aktuell verschiedene Walbesetzungen aktiv. Manche bestehen seit Jahren, andere wachsen gerade erst und bereiten sich auf ihre erste Rodungssaison vor. Da Waldbesetzungen schwer rĂ€umbar sind, können sie zerstörerische Bauvorhaben effektiv und dauerhaft ausbremsen. So kann verhindert werden, dass etwa durch die Rodung schĂŒtzenswerter WĂ€lder unumkehrbare Fakten geschaffen werden.

Jede Besetzung stoppt ein zerstörerisches Projekt. Doch Waldbesetzungen sind mehr als nur eine Blockadeform: Sie sind auch wertvolle FreirĂ€ume außerhalb des kapitalistischen Systems und autonome Zentren, in denen der dringend notwendige Systemwandel und die Überwindung system-immanenter Diskriminierungsformen aktiv gelebt werden. Lasst uns gemeinsam diese Orte verteidigen!

Akut rÀumungsbedrohte Waldbesetzungen

In der Rodungssaison 2025 / 2026 sind mehrere aktive Waldbesetzungen akut rĂ€umungs- und rodungsbedroht. FĂŒr diese Orte gibtes konkrete Hinweise oder auch bereits feststehende Planungen, die eine RĂ€umung und Rodung sehr wahrscheinlich machen.

SĂŒndi (SĂŒndenwald, Tagebau Hambach)

RWE hat bereits im FrĂŒhjahr angekĂŒndigt, den verbleibenden Teil des SĂŒndenwĂ€lchens in der kommenden Rodungssaison zu zerstören. Nur die durch die Waldbesetzung geschĂŒtzten BĂ€ume wurden im Winter 2024 / 2025 verschont wĂ€hrend die Umgebung dem Erdboden gleichgemacht wurde. Die Menschen rechnen ab Oktober mit einer RĂ€umung und Rodung der besetzten BĂ€ume.

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Banny (Langener Bannwald, sĂŒdlich von Frankfurt am Main)

Seit vielen Jahren frisst sich die Kiesgrube der Firma Sehring StĂŒck fĂŒr StĂŒck durch den streng geschĂŒtzten Langener Bannwald. In der kommenden Rodungssaison soll hierfĂŒr ein weiterer Abschnitt gesunder Mischwald gerodet werden. Die Waldbesetzung bereitet sich nun auf eine bevorstehende RĂ€umung vor.

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Alti (Altdorfer Wald in der NĂ€he von Ravensburg)

Auch der Alti soll fĂŒr den Abbau von Kies gerodet werden. Die Firma Meichle und Mohr hat bereits einen Baugenehmigungsantrag beim Landratsamt eingereicht. Die Genehmigung hierfĂŒr könnte jeden Tag erteilt werden, dann wĂ€re eine Rodung gerichtlich nicht mehr zu stoppen und eine RĂ€umung der Langzeitbesetzung jederzeit möglich.

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Skovmagt (in der NĂ€he von Kopenhagen)

DĂ€nemark plant den Bau von 15 neuen Schnellstraßen. Die erste soll durch den Wald bei Knabstup unweit von Kopenhagen verlaufen. Im August 2025 wurde der Wald besetzt. Die Gruppe Skovmagt rechnet mit einer zeitnahen RĂ€umung.

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Weitere bedrohte Waldbesetzungen

Hanni (St. Johanner Stadtwald SaarbrĂŒcken)

Im FrĂŒhjahr wurde der Bebauungsplant gerichtlich ausgesetzt, d.h. akut besteht keine RĂ€umungsgefahr. Eine weitere Verhandlung ist fĂŒr den 9.10.2025 angesetzt. Danach kann sich die Bedrohungslage wieder Ă€ndern.

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TrĂŒmmi (TrĂŒmmerberg Magdeburg)

Der Magdeburger Stadtwald auf dem TrĂŒmmerberg soll fĂŒr den Bau von Wohnungen gerodet werden, daher wurde der TrĂŒmmi im August 2025 besetzt. Auch wenn noch keine rechtliche Grundlage fĂŒr eine Rodung besteht, ist die Besetzung akut gefĂ€hrdet, denn der Wald-EigentĂŒmer ist dafĂŒr berĂŒchtigt, sich nicht an Regularien zu halten. Zudem besteht ein permanentes Risiko durch faschistische Übergriffe.

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Unbesetzte bedrohte Orte

NatĂŒrlich werden bei weitem nicht alle bedrohten Orte von einer Waldbesetzung beschĂŒtzt. Hier eine kleine Auswahl von WĂ€ldern und anderen NaturflĂ€chen, die in der kommenden Saison widerstandslos zerstört werden könnten. Euer Protest fehlt noch? Dann teilt uns diesen gerne mit.

Osthang (Darmstadt)

Das DarmstĂ€dter Kulturzentrum Osthang soll mitsamt der umgebenden BĂ€ume fĂŒr den Bau eines unzeitgemĂ€ĂŸ geplanten Informationszentrums zerstört werden. Die Menschen rechnen ab Anfang Oktober mit der Rodung der BĂ€ume und dem Abriss der GebĂ€ude.

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Heidi (Heidbrook Oldenburg)

Die Fliegerhorst-Straße soll mitten mitten durch das WaldstĂŒck Heidbrook Im Nordwesten von Oldenburg gebaut werden. Ein Rodungsbeginn in der kommenden Saison ist möglich. Das BĂŒndnis Heidi bleibt hat im Falle einer Rodung die Besetzung des Waldes offen angekĂŒndigt.

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Emmauswald (Berlin)

Der Wald auf dem ehemaligen Emmauskirchhof in Berlin Neuköln soll Eigentumswohnungen weichen. Da sich der Wald bereits im Besitz der Wohnungsfirma befindet ist eine Rodung jederzeit möglich.

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Wilder Wald (Wilhelmsburg bei Hamburg)

Das 10 Hektar große WaldstĂŒck soll fĂŒr das Neubaugebiet „Spreehafenviertel“ zerstört werden. Der Wald wurde symbolisch mit einem Baumhaus besetzt. Die Rodung des Wilden Waldes liegt noch in weiter Ferne, jedoch soll in der kommenden Rodungssaison ein erstes TeilstĂŒck von 800 mÂČ fĂŒr die Ausweitung eines IndustriegelĂ€ndes gefĂ€llt werden, das derzeit unbesetzt ist.

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Fecher (Fechenheimer Wald Frankfurt am Main)

Nach der RĂ€umung der Waldbesetzung und Teilrodung des Waldes fĂŒr eine Autobahnzufahrt zum geplanten Riederwaldtunnel blieb eine Baumgruppe namens KĂ€ferinsel verschont, da dort Vorkommen des geschĂŒtzten HeldbockkĂ€fers vermutet werden. Die Rodung dieser BĂ€ume steht noch aus. Weitere Rodungen sind in Planung.

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Barroso (Portugal)

Die abgelegene Gemeinde Covas do Barroso im Norden Portugals sowie die umliegende Landschaft soll fĂŒr den Bau einer Lithiummine zerstört werden. Seit Jahren regt sich Widerstand gegen diese PlĂ€ne. Der Bau der Mine hat noch nicht begonnen aber es finden immer wieder invasive Testbohrungen statt.

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Support your local Waldbesetzung

Ab dem 1. Oktober beginnt die Rodungssaison. Hier ein paar Tipps, wie ihr Waldbesetzungen schon jetzt unterstĂŒtzen könnt:

Vor Ort vorbeischauen und einfach mitmachen

Ob ihr es glaubt oder nicht: Die meiste Arbeit in einer Waldbesetzung findet am Boden statt. Es gibt immer etwas zu tun, auch fĂŒr Menschen die nicht Klettern können. Daher unter Tipp: Schaut einfach mal vorbei und sprecht die Menschen an, was gerade gebraucht wird.

Material, Essen, Geld spenden

In Waldbesetzungen wird immer Proviant, Bau- und Klettermaterial benötigt. Viele Besetzungen veröffentlichen aktuelle Wunschlisten mit Dingen, die gerade benötigt werden und veröffentlichen diese auf ihrer Website oder ihren Social Media KanÀlen.

NatĂŒrlich könnt ihr auch unsere Arbeit mit einer Spende unterstĂŒtzen. Diese kommt dann allen Besetzungen zu Gute: https://wald-statt-asphalt.net/spenden/

Mobi / VortrÀge

Da in Waldbesetzungen immer viel zu tun ist bleibt fĂŒr Mobi oft nicht viel Zeit. Insbesondere kurz vor oder wĂ€hrend der Rodungssaison. Mit eigener Mobi könnt ihr unterstĂŒtzen, z.B. in dem ihr einen Vortrag oder einen Infostand organisiert, Flyer verteilt etc.

Soli-Aktionen

Mit kleine Soliaktionen (wie z.B. Bannerdrops) oder Kundgebungen könnt ihr zusĂ€tzliche Aufmerksamkeit fĂŒr Waldbesetzungen in eurer Umgebung generieren und gleichzeitig ein Zeichen setzen: Ihr seid nicht allein!

WsA-SOLIgruppe

Ihr wollt Waldbesetzungen dauerhaft unterstĂŒtzen? Dann tretet einer WsA-SOLIgruppe bei oder meldet eure bestehende Gruppe als SOLIgruppe an. So können Gleichgesinnte euch leichter finden und Waldbesetzungen finden VerbĂŒndete in ihrer Region.

Mehr dazu unter https://wald-statt-asphalt.net/soligruppen/

WsA-KanÀlen folgen und keine RÀumung / Besetzung verpassen!

Selbstredend: Folgt unseren KanĂ€len und bleibt ĂŒber die aktuelle Bedrohungslage sowie beginnende Besetzungen und RĂ€umungen informiert. Hier findet ihr uns:

Unser Vortrag: Gemeinsam gegen die Rodung

Mehr ĂŒber die Besetzungen und Proteste erfahrt ihr in unserem Vortrag „Gemeinsam gegen die Rodung“, den wir im August auf dem System Change Camp fĂŒr euch aufgezeichnet haben: https://wald-statt-asphalt.net/vortrag-gemeinsam-gegen-die-rodung-2025/

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