Räumungs- & Rodungs-Ticker

Von Anfang Oktober bis Ende Februar ist Rodungssaison. In dieser Zeit sind viele Waldbesetzungen räumungsbedroht.

Hier erfahrt ihr, an welchen Orten Unterstützung benötigt wird.

Rodung- / Räumung / Erstbesetzung im Gange

🔥 An folgenden Orten ist die Räumung / Rodung oder Erstbesetzung gerade im Gange. Unterstützung wird dringend benötigt:

Akute Rodungs- / Räumungsgefahr

🔴 An folgenden Orten besteht eine rechtskräftige Grundlage für Räumung / Rodung:

Unterstützung benötigt

🟡 Orte ohne Rechtsgrundlage für Räumung / Rodung die dennoch Unterstützung benötigen:

Entwarnung für diese Saison

🟢 An folgenden Orten besteht in der kommenden Rodungssaison keine Räumungs- / Rodungsgefahr:

 

Räumung / Rodung abgeschlossen

🙁 An folgenden Orten wurde die Rodung / Räumung bereits abgeschlossen:

 

Euer Protest fehlt noch? Euer Status ist nicht mehr aktuell? Schreibt uns!

Räumungs- und Rodungs-Ticker

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Alle Proteste im Überblick findest du hier:

WsA SOLIgruppen

Die Wald statt Asphalt SOLIgruppen sind ein Netzwerk solidarischer (Orts)gruppen, die entweder selbst in Waldbesetzungen aktiv sind oder diese unterstützen.

Ihr wollt Euch selbst der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen in den Weg stellen und bedrohte Orte beschützen oder Besetzungen aktiv unterstützen? Dann findet Ihr hier sicher Gleichgesinnte!

Ihr seid bereits Teil einer Besetzung und benötigt Unterstützung? Dann findet ihr hier vielleicht solidarische Gruppen in Eurer Umgebung.

Das Bündnis Wald statt Asphalt hat sich ursprünglich gegründet, um die vielfältigen Proteste für den Erhalt des Dannenröder Waldes zu vereinen. Seitdem haben sich zahlreiche weitere Waldbesetzungen und Initiativen gegründet, die sich gemeinsam mit uns der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen entschlossen in den Weg stellen.
 
Wald statt Asphalt unterstützt diese Proteste u.a. mit Vernetzung, Skillsharing und digitaler Reichweite. Einige von ihnen wollen wir euch hier vorstellen.
March 16, 2024 in

Bahnhof Fangschleuse (RE1), Grünheide

April 26, 2024 in

Frankfurt/Main, Nordwest-Zentrum

Portraitreihe von Miguel Löhmann.

DIE BRUTALITÄT DER POLIZEI WAR FURCHTEINFLÖSSEND

Ich war von dem Protest schockiert. Es hat mehrere Tage gedauert, um diese Bilder zu verarbeiten. Die Präsenz und Brutalität der Polizei vor Ort war einfach furchteinflößend und unmenschlich. Das schlimmste Bild für mich war, als ein Polizist eine Pfefferspray-Ladung in eine Menschenmenge geschossen hat. Ich sah, wie ein junges Paar aus dieser Menge herausbrach und sich vor Schmerzen windend versuchte, mit Wasser das Pfefferspray aus den Augen zu waschen. Ich bin wütend, aber vor allem enttäuscht. Und zwar nicht nur von dem, was dort im Dannenröder Forst passiert ist, sondern auch von der Bundesregierung, die so etwas zulässt.

Moose, 27 Jahre Beginnt bald eine Ausbildung zum Wald- und Wildnispädagogen, um andere Menschen für den Wald zu begeistern.

ICH WERDE HIERBLEIBEN

Noch ist die Autobahn nicht gebaut und selbst wenn sie gebaut wird, haben wir ein Zeichen gesetzt, das hoffentlich einen Einfluss auf andere Projekte dieser Art hat. Dennoch bin ich wütend und enttäuscht über die unwiederbringliche Zerstörung meines Zuhauses für eine sinnlose Autobahn. Ich werde hierbleiben.

Zitrone, 21 Jahre Ist seit Beginn ist er Teil des Widerstands im Danni.

AUFGEBEN IST KEINE OPTION!

Als ich in den Wald kam, stand nur noch das letzte Barrio. Überall waren Grabkerzen auf den Baumstümpfen und die müden Gesichter der Aktivistinnen und Aktivisten spiegelten ihre Trauer wider – über den verwundeten Wald und die gewaltsame Durchsetzung eines völlig veralteten Verkehrsplans. Auch wenn viel Wut und Enttäuschung in mir sind, weiß ich, dass Aufgeben keine Option ist! Es gibt noch viele andere bedrohte Wälder, die wir schützen müssen, und das Ende vom Danni ist auch ein neuer Anfang.

Lucy, 21 Jahre Die Aktivistin reiste erst zum Ende der Rodungsarbeiten in den Dannenröder Forst.

JEDER MENSCH, DER SICH DAMIT BESCHÄFTIGT, IST EIN GEWINN

Für mich ist der Protest ein Erfolg. Jeder Bericht, jeder Mensch, der sich mit dem Dannenröder Forst und unserem Klimaprotest beschäftigt, ist ein Gewinn. Allein sind wir zu schwach, wir brauchen alle Menschen, die noch eine Zukunft haben wollen, an unserer Seite. Im Wald zu sitzen und zu wissen, dass diese Bäume so lange gewachsen sind und jetzt für ein solches Projekt sterben mussten, hat mich fassungslos gemacht. Dieses Gefühl nutze ich als Antrieb. Zu meiner Angst mischt sich auch Hoffnung, weil unsere Bewegung stetig wächst.

Barbara, 23 Jahre Sie ist Aktivistin bei Fridays for Future und begann mit 14 Jahren sich für Tierschutz zu engagieren.

ICH WERDE MEIN ZELT WIEDER AUFBAUEN

Das Wald statt Asphalt Camp bleibt weiterhin bestehen, nach dem Jahreswechsel werde ich dort wieder mein Zelt aufbauen, um weiterzumachen. Mit unserem Protest trafen wir mitten ins Herz einer veralteten autozentrierten Politik, die sich eingestehen muss, dass eine Autobahn durch einen gesunden Mischwald der falsche Weg ist, die Klimaziele einzuhalten. Es ist bedrückend, die gerodete Trasse im Wald zu sehen, aber wir haben den Danni zum Symbol der Mobilitätswende gemacht und so habe ich Hoffnung, dass der Protest auf lange Sicht hin wirksam sein wird.

Cord, 24 Jahre Der Medieninformatikstudent kümmerte sich um die Gestaltung von Flyern, Stickern und die Social Media Accounts

ICH WAR TEIL EINER GELEBTEN UTOPIE

Ich finde es bedauerlich, dass sich vorrangig auf die wenigen, jedoch existierenden Gewalttakte fokussiert und dadurch eine mehrheitlich friedliche, bunte und kreative Protestbewegung überschattet wurde. Dies hat davon abgelenkt, dass wir alle vor großen sozialen und ökologischen Herausforderungen stehen, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Heute habe ich gemischte Gefühle. Einerseits bin ich traurig darüber, dass letztendlich eine gesellschaftliche Utopie einer kapitalistischen Dystopie weichen musste. Andererseits bin ich dankbar, dass ich ein Teil einer gelebten Utopie sein konnte. Denn wir brauchen dringend mögliche Formen von Utopien des Verzichtes, die als Gesellschaftsmodelle dienen und die Weiterentwicklung unserer Demokratie unterstützen.

Tobias, 31 Jahre Er ist immer in Begleitung seines Hundes bei den Protesten. Meist spricht er mit den Beteiligten und versucht zu deeskalieren.

Abhängen ist kein Verbrechen!

In Solidarität mit allen Abseil-Aktionen rund um die Verkehrswende

Verschiedene Aktionsgruppen haben im Oktober 2020 begonnen, sich im ganzen Bundesgebiet von Autobahnbrücken abzuseilen. Mit den Aktionen machten sie auf den Bedarf an einer umfassende Verkehrswende aufmerksam und forderten den sofortigen Ausbau-Stopp der A49 und ein Ende der Rodungen rund um den Dannenröder Forst.

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